Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Im Gebiet kommt die Art überwiegend in der var. rupestris vor. Die nicht immer klar abgegrenzte var. papillosa (Lindb.) Podp. wird angegeben aus HE: 5425/4, Schafstein, Ludwig in Ludwig et al. (1996 teste Murray), und BW, Nebel & Philippi (2000). Kleines bis mittelgroßes Polstermoos auf kalkfreien Gesteinen, besonders in montanen Lagen. Kennart des Andreaeetum petrophilae. Begleiter sind: Racomitrium heterostichum, R. lanuginosum, R. sudeticum, Grimmia donniana, G. muehlenbeckii, an feuchten Stellen Andreaea rothii, Marsupella emarginata, Racomitrium aquaticum, R. fasciculare. Soziologische Angaben finden sich in: Hertel (1974); Marstaller (1982; 1994; 1994a; 1997; 2002); Lüth (1990); Nebel & Philippi (2000); Caspari (2004). – Andreaea alpestris (Thed.) Schimp. Das Taxon wird bei Murray (1988) nur mit Vorbehalt als eigenständige Art geführt. Nach ihrer Auffassung ist es „primarily a northern species, ... most southern material reported is misidentified“. Die Unterscheidungskriterien werden bei Nebel & Philippi (2000) anders bewertet als bei Limpricht (1890). Alle geprüften Belege aus dem Gebiet stellten sich als zu Andreaea rupestris gehörig heraus. Sicheres Belegmaterial liegt nicht vor, so dass wir, im Gegensatz zu Ludwig et al. (1996) und Koperski et al. (2000), die Art gegenwärtig nicht als Bürger unserer Flora führen können. – Unsichere Angaben: ST: 4129/4 und/oder 4229/2, Brocken, Limpricht (1890); Loeske (1903), Belege lagen nicht vor.– Zu streichen: BW: Nebel & Philippi (2000); zu den dort genannten Literaturangaben befinden sich Belege in JE, die ebenfalls zu A. rupestris (!) gehören. BY: 6844/4 Arbergipfel, Limpricht (1890); Familler (1911); 7046/1 Gipfelfelsen des Großen Rachel, K. Koppe (1931). Belegmaterial zu allen Angaben befindet sich in M und gehört zu A. rupestris (!).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den höheren Silikatmittelgebirgen, sonst zerstreut bis selten: In Norddeutschland zerstreut auf silikatischen Findlingsblöcken (meist Granit) und daraus errichteten alten Mauern. Mittel- und Süddeutschland: In allen höheren Silikatmittelgebirgen verbreitet, in tieferen Lagen verschwindend, in Kalkgebieten fehlend. Alpen: im Allgäu zerstreut, in der Umgebung von Garmisch und im Alpenvorland auf silikatischen Findlingsblöcken der Alpenvergletscherung, sonst fehlend.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Norddeutschland: Durch jahrhundertelange Verarbeitung und Beseitigung von Findlingsblöcken sind geeignete Standorte für die Art sehr selten geworden. Durch starken Eintrag von Umweltchemikalien erfolgt eine Eutrophierung, die die Konkurrenzverhältnisse für die Art weiter verschlechtert, sie ist hier überall stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht: RL 2. Mittel- und Süddeutschland: In den höheren Mittelgebirgen nicht gefährdet, hier besiedelt die Art auch geeignete Sekundärstandorte wie alte Steinbrüche und angesprengte Felsen an Straßen und Bahnlinien. Isolierte Wuchsstellen in tieferen Lagen sind schützenswert und als gefährdet einzustufen: RL 3. Alpen: An Felsstandorten im Allgäu kaum gefährdet, dagegen verschwinden nach Lotto Findlingsblöcke im Gebiet um Garmisch immer mehr, die noch verbliebenen sollten geschützt und erhalten werden: RL 3.