Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Sehr kleine, gelblichgrüne, rötlich überlaufene Pflanzen in lockeren Rasen auf kalkarmer, aber basenreicher, sandiglehmiger Erde an feuchten Stellen. Soziologische Aufnahmen von Dicranella humilis liegen bislang nur von Ahrens (1992: 121) vor. Charakteristische Begleitarten sind: Pohlia lutescens, Fissidens bryoides und Jungpflanzen von Atrichum undulatum. Die Bestände sind sehr kurzlebig.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist im Gebiet äußerst selten. SN: 5055/32 Friedhof Hirschfelde, M. Reimann in F. Müller (2004). RP: 6611/31 Stuhlbachgrund nahe Scharrmühle, auf nassem Schwemmsand der Talsohle, 20.06.1965, H. Lauer (!). Der Fund ist in Düll & Meinunger (1989) richtig zitiert, wird aber bei Düll (1994a: 226) in D. crispa geändert. Das uns vorliegende Belegmaterial aus dem Herbar Mechmershausen ist richtig bestimmt und gehört zweifellos hierher, vergl. Lauer (2005). BW: Zusammenfassende Darstellung in: Nebel & Philippi (2000). 6223/3 NSG Am Leitenrain zwichen Eichel und Urphar, steiler Talhang auf feuchter Erde, 2004, M. Reimann. BY: 5826/1 Auf feuchtem Waldboden am Fußpfade, der vom Dorf Aura nach Wittershausen führt, 21.09.1874, Geheeb (1876a), von R. Ruthe bestätigt. – Zu streichen: Alle Angaben aus (SH): N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973) sind nach Düll (1994a: 226) zu streichen. Unklare Proben: Aus den Alpen liegen zwei sterile Proben mit Rhizoidgemmen vor: 8627/4 zwischen Kemptener Hütte und Kratzersee, Alpweiden mit Felsbrocken, 1850 m, 22.09.1997, leg. R. Lübenau, nach Köckinger „Dicranella cf. humilis oder rufescens“; 8532/3 S Osterfelder, Hochalmsattel, offene Erde, Raiblersandstein, 1840 m, 27.10.1989, R. Lotto (!) Eine sichere Unterscheidung steriler Proben von Dicranella humilis und D. rufescens ist derzeit nicht möglich: Nyholm (1986), Nebel & Philippi (2000). In diesen Gebieten muss künftig nach Pflanzen mit Kapseln gesucht werden. Nach Grims (1999) ist in Österreich D. humilis „montan und subalpin sehr selten in den Alpen“, D. rufescens dagegen „collin bis 1500 m, hauptsächlich montan“ nachgewiesen.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die sehr seltene, kurzlebig und unbeständig auftretende Art Dicranella humilis wurde in neuerer Zeit nur an drei Stellen im gesamten Gebiet nachgewiesen. Sie ist wegen Seltenheit gefährdet: RL R.