Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Auch diese Art wurde in der Vergangenheit kaum beachtet, brauchbare Schlüssel fehlten, und in der Literatur wurde sie entweder übergangen oder als Form bei Didymodon rigidulus untergebracht. Erst in neuerer Zeit hat sich herausgestellt, dass es sich um eine gut abgegrenzte Art handelt, die mit den Schlüsseln in Smith (1980); Nyholm (1989); Nebel & Philippi (2000) und insbesondere Ku?era (2000) sicher bestimmbar ist. Niedrige, blaugrüne, meist dichte Rasen, die an niedrige Formen von Gymnostomum aeruginosum erinnern, mit dem die Art bisweilen auch gemeinsam vorkommt. Schattenliebende Art auf feinem, basischen Detritus unter Felsüberhängen, am Eingang von Kalkhöhlen, auch sekundär in alten Mauerfugen oder an angesprengten Felsen an steilen Wegböschungen. Immer an Stellen, die nicht direkt vom Regenwasser getroffen werden. Bildet eine eigene Assoziation, das Barbuletum glaucae. Begleitmosse sind Gyroweisia tenuis, Gymnostomum-Arten, Eucladium verticillatum, Mnium stellare, Encalypta streptocarpa. Soziologische Aufnahmen in Ahrens (1992).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Im Hügel- und Bergland Mittel- und Süddeutschlands ist die Art ziemlich selten, aber wahrscheinlich noch manchmal übersehen: NB: Erst in jüngster Zeit um Göttingen gefunden: 4426/1 C. Schmidt (!); 4526/1 etwa 3 km NNW Bremke, 18.03.1992 (!!); 4526/3 Sandfelsen bei Ischenrode, M. Preussing (!). NW: 4804/22 Schloss Rheydt, Kasematten, unterirdische Höhlen, auf Ziegelstein und Kalkmörtel, 21.02.2000, Abts (!); 4612/2 Höhlen bei Hemer-Sundwig, Düll (1987); mehrere Angaben C. Schmidt (in litt.). – Unsicher (nicht in die Karte eingetragen): 5506/1 Dolomitfels unterhalb Frohngau, Düll (2000). HE: Mehrere Nachweise J. Futschig (1968); 5813/4 Schieferfels an der Wisper, im Langenseifener Wald, Futschig (FR !). RP: 5509/2 Trasshöhle an der Schweppenburg, vergl. Düll (1995). SL: Caspari (2004). BW: Zusammenfassende Darstellungen bei: Ahrens (1992); Nebel & Philippi (2000). BY: 6736/3 Burgfelsen Velburg, Höhleneingang, 27.04.1997 (!!); 8335/1 (oder /2?) an Rauhwackefelsen bei Lenggries, vergl. Paul (1943).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt fast immer nur in kleinen Beständen vor. Auch wenn man davon ausgeht, dass sie künftig an weiteren Stellen, beispielsweise im Jura, noch zu finden sein wird, handelt es sich sicher um eine im Gebiet seltene Art. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand scheint eine Einstufung als „gefährdet“ angemessen: RL 3.