Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Diese Art wird in der älteren Literatur über unser Gebiet unter der Bezeichnung Hypnum fastigiatum Brid., später als H. ravaudii subsp. fastigiatum (Hampe) Wijk & Margad. geführt. Kleine, grüne, gelblichgrüne oder bräunliche Pflanzen in ausgedehnten, dichten Rasen. Im Habitus H. pallescens ähnlich, davon durch anderen Standort und nahezu ganzrandige, manchmal an der Spitze entfernt gezähnelte Blätter unterschieden. Das ebenfalls ähnliche H. dolomiticum ist größer, hat eine viel stärker ausgeprägte Blattflügelzellgruppe und teilweise umgeschlagene Blattränder. Auf feuchtem bis trockenem Kalkgestein, auch zwischen Kalkmoosen. Begleitarten sind: Ctenidium molluscum, Tortella tortuosa, T. bambergeri, Scapania aequiloba, Pedinophyllum interruptum, Encalypta streptocarpa, Hymenostylium recurvirostrum, Campylium halleri, Ditrichum flexicaule, Fissidens dubius, Myurella julacea, Plagiochila porelloides, Cirriphyllum tenuinerve und Pseudoleskea incurvata. Kennart alpiner Ausbildungsformen der Ctenidietalia mollusci, soziologische Aufnahmen in Höper (1996).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Alpen: BY: Alpen: Von den Tälern bis 2600 m, hauptsächlich hochmontan bis subalpin: Familler (1913); Paul & v. Schoenau (1914; 1925); K. Koppe (1968); Höper (1996); Thyssen (1968); Paul & Poelt (1950). 8427/2 Grünten, Kalkfelsen am Gipfel, mit Tortella bambergeri, 07.09.2004, K. Offner (!); 8429/3 Nordseite des Aggenstein, 13.08.1996 (!!); 8531/2 Kalkfels am Nordufer des Eibsees, 05.09.1965, R. Lotto (!); 8531/4 Zugspitzplatt, 20.08.1996 (!!); 8532/1 Kalkfels im Wald W von Grainau, 840 m, 22.11.1967, R. Lotto (!); 8632/1 Gatterl S Knorr-Hütte, 2000 m, 13.08.1999, M. Preussing (!); zahlreiche Belege 8443/1+2+4 und 8544/1, U. Beyerlein (!). Weitere Angaben finden sich in: R. Lübenau (!); B. Kaiser (in litt.); H. Köstler (in litt.).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Hypnum recurvatum wächst meist in reinen, ziemlich ausgedehnten Rasen, Sporogone finden sich öfters. Die Art ist im Gelände nicht sicher zu erkennen und muss mikroskopisch bestimmt werden. Im Gebiet ist sie wahrscheinlich noch unterkartiert, weiter verbreitet als angegeben und wohl ungefährdet.