Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine diözische, sehr variable Art, man vergleiche die Ausführungen in Váña (1974). Den meisten Bryologen ist sie in der häufigen Kümmerform „gracillima“ geläufig. Wer zum ersten Mal gut entwickeltes, oft rot gefärbtes Material von nassen Stellen der Gebirge sieht, glaubt eine andere Art vor sich zu haben. In allen Bestimmungsschlüsseln wird ein Saum aus vergrößterten, stark verdickten Blattzellen als wichtiges Merkmal genannt, leider sind auch solche Formen recht selten, und in den meisten Fällen wird man sich bei der Bestimmung an anderen Merkmalen orientieren müssen. Hell- bis gelbgrüne, an offenen Stellen aber auch oft mehr oder weniger stark rot gefärbte Art auf schwach sauren, lehmigen, sandigen oder moorigen, feuchten Böden. Meist an gestörten, offenen Stellen an Wegrändern, Böschungen, in Sandgruben und in Moorgebieten. Charakterart des Jungermannietum gracillimae mit den Begleitern Diplophyllum albicans, D. obtusifolium, Cephalozia bicuspidata, Scapania curta, Nardia scalaris, Pogonatum aloides, P. urnigerum, Ditrichum heteromallum, Oligotrichum hercynicum. Soziologische Angaben: Neumayr (1971); Drehwald & Preising (1991); Ahrens (1992); Doll (1997); F. Müller (2004); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Vom Flachland bis zur Waldgrenze, Hauptverbreitung in den Mittelgebirgen. In Kalkgebieten, Trockengebieten und intensiv landwirtschaftlich genutzten Gegenden fehlend oder selten.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Kommt hauptsächlich in der kleinen, unauffälligen Kümmerform gracillima vor, die meist einzeln zwischen anderen Moosen umherkriecht, aber weit verbreitet ist. Nur an nassen Stellen, meist in den Gebirgen, kann sich die Art zu voller Größe entfalten, solche Bestände sind selten. Im Gebiet ungefährdet.