Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Sehr kleine, parözische, mit Jungermannia pumila nahe verwandte Art, durch die eiförmigen, oben abgerundeten Perianthien gut zu unterscheiden, außerdem schließen sich beide im Gebiet standörtlich völlig aus. Erst die ausführlichen neuen Beschreibungen von Paton (1999) und Damsholt (2002) erlauben eine sichere Bestimmung. Die alpin verbreitete Art kommt auf reinen Kalkböden, meist in Schneetälchen mit den dort typischen Moosen (z. B. Anthelia juratzkana) vor. Soziologische Aufnahmen mit Jungermannia polaris liegen aus dem Gebiet nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in Hochlagen der Kalkalpen. Da alle Literaturangaben unsicher sind, wurden nur von uns gesehene Belege eingetragen: BY: Garmisch: 8531/4 Zugspitzplatt, bei Anthelia, 2240 m, 03.10.1961, R. Lotto (!); von uns daselbst am 20.08.1996 von 2400–2600 m an zahlreichen Stellen mit Scapania helvetica gesammelt (!!). Berchtesgaden: 8443/2 Watzmannkar, häufig, mit Anthelia juratzkana, 1950 m, 22.08.1994 (!!); 8443/4 Nasse Kalkfelswand zwischen St. Bartholomä und Eiskapelle, 1115 m, 26.09.1987, leg. U. Beyerlein, det. LM (!); 8543/2 zwischen Funtensee und Funtenseetauern, 2500 m und am Ledererkopf, 2225 m, 10/1988, U. Beyerlein (!); 8544/1 Teufelshörner, 04.08.1850, Sendtner (REG !); vergl. auch Váña in Düll (1994a).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist an den genannten Fundstellen häufig, eine Gefährdung ist nicht erkennbar. Wahrscheinlich ist sie auch noch im Karwendel zu erwarten, die übrigen Kalkberge dürften dagegen für sie bereits zu niedrig sein.