Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wird bei Koperski et al. (2000) und Sauer in Nebel & Philippi (2005) in zwei Subspecies zerlegt: Marchantia polymorpha subsp. polymorpha entspricht danach der forma aquatica Nees in der älteren Literatur. Marchantia polymorpha subsp. ruderalis Bischl & Boisselier, die jetzt bei Damsholt (2002) als M. latifolia Gray bezeichnet wird, entspricht den Pflanzen, die im Gebiet in der Vergangenheit M. polymorpha genannt wurden. Warncke (1968) hält „Marchantia aquatica (Nees) Burgeff“ nur für eine Form von M. polymorpha ohne Artwert. Eine klare morphologische Trennung beider Formen scheint im Gebiet oft nicht möglich zu sein, wie dies auch Sauer in Nebel & Philippi (2005) betont. Auch im Verbreitungsbild sind keine Unterschiede erkennbar. Wir fassen daher beide Formen bzw. Subspezies hier in einer Karte zusammen. Grüne, bei guter Entwicklung bis 10 cm lange und 1,5 cm breite, auffällige Thalli, an trockeneren Stellen immer reichlich mit kreisrunden Brutbechern. Gut entwickelte Pflanzen sind heute im Gebiet selten, meist findet man sterile, kleine Thallusfragmente, die sich durch Brutkörper vermehren. An feuchten bis nassen, nährstoff- und stickstoffreichen Standorten, heute oft an Ruderalstellen, auf Brandstellen, in Pflasterritzen und an Wegrändern in urbanen Bereichen sowie auf nassen Maisäckern. Oft an stärker verschmutzten Fließgewässern, dagegen in Nasswiesen und Niedermooren heute selten. Kennart der Ordnung Funarietalia hygrometricae mit den Begleitern: Funaria hygrometrica, Ceratodon purpureus und Bryum argenteum, in nassen Bereichen Brachythecium rivulare, Rhynchostegium riparioides, Hygrohypnum ochraceum. In Bächen gilt die Art als Verschmutzungszeiger: Baumann & Stetzka (1999). Soziologische Angaben finden sich bei: Neumayr (1971); Hertel (1974); Marstaller (1989a); Ahrens (1992); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Durch das ganze Gebiet, von der Küste bis in die Alpen verbreitet, aber nicht (mehr) überall häufig. Die Art dürfte sich, wenn man genügend lange und genau in menschlichen Siedlungsbereichen sucht, in fast allen Messtischblättern nachweisen lassen. Bei routinemäßigen Kartierungsarbeiten werden solche Stellen oft nicht erfasst, daher das recht inhomogene Kartenbild.