Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gelbgrüne bis bräunlichgrüne, niederliegende, mittelgroße Rasen an feuchten bis luftfeuchten, halbschattigen Stellen. Hauptsächlich auf zeitweilig überrieselten, schwach sauren bis neutralen Silikatfelsen, auch in Blockhalden. Auf Kalk, aber auch auf stark sauren Unterlagen fehlend. Nicht an Fließgewässern, wo Racomitrium aciculare den Verbreitungsschwerpunkt hat, beide Arten kommen nur selten gemeinsam vor. Begleiter sind: Racomitrium heterostichum, Andreaea rupestris, Marsupella emarginata, Diplophyllum albicans, Scapania nemorea, Heterocladium heteropterum, Pseudotaxiphyllum elegans. Zur Soziologie liegen nur wenige Angaben vor: Marstaller (1984a; 1994c); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den Silikatmittelgebirgen, sonst selten bis sehr selten im Flach- und Hügelland auf feuchtschattigen Silikatblöcken und Sandsteinfelsen. Die Verbreitung ist zwar in den Grundzügen der von Racomitrium aciculare ähnlich, R. aquaticum ist aber viel seltener und verhält sich auch ökologisch anders. Sekundärstandorte werden nur sehr selten besiedelt: SH: Sicherer Nachweis: 2525/3 Schwarze Berge, Baur (1998). – Zu streichen oder unbelegt und unsicher: N. Jensen (1952), vergl. Koperski (1989b). MV: 2144/1 an Steinen 1,2 km SW Vorwerk, Funk & Meinunger (1987); 2237/1 Steine im NSG Mildenitzdurchbruchstal, Höhlein (1992). NE: Sicherer Nachweis: 2617/4 Heesener Holz, 18.03.1995, M. Koperski (!). – Zu streichen: F. Koppe (1964); Koperski (1982), ist R. obtusum, vergl. Koperski (1989b). BB: Warnstorf (1906); 2746/4 M. Steinland (!); Klawitter et al. (2002). NB; ST: Zerstreut im Solling und im Harz: M. Preussing (!); E. Volger (!); M. Koperski (!); Philippi (1982); Loeske (1903); Nörr (1969); J. Duty (!). NW: Düll (1980; 1995; 2000); C. Schmidt (1992; in litt.). HE: Selten im Bergland: Grimme (1936); H. Hofmann (!); G. Schwab (in litt.); M. Preussing (!); A. Paul (!); 5816/4 Kleiner Mannstein S Fischbach, 21.05.1997, LM. TH: Im Thüringer Wald zerstreut, sonst sehr selten: Meinunger (1992); Rettig (1988). SN: Sehr zerstreut im Berg- und Hügelland: Riehmer (1925); F. Müller (1996; 2004); Baumann & Reimann (2001); Biedermann (2000). RP: Ziemlich selten: Düll (1980; 1995); Werner & Holz (1993); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Im Schwarzwald zerstreut, sehr selten im Odenwald: Nebel & Philippi (2000). BY: Nordbayern: Im Fichtelgebirge und Bayerischen Wald zerstreut: Familler (1911); F. & K. Koppe (1931); F. Koppe (1955); E. Hertel (!); H. Lauer (!); U. Teuber (!); (!!). Sonst sehr selten: 5921/2 NNW Jakobsthal (!!); 5835/1 Steinachklamm bei Wildenstein (!!). Alpen: Vereinzelt im Allgäu, sonst sehr selten auf erratischen Blöcken: Familler (1911); R. Lübenau (!); R. Lotto (!); 8239/4 (!!); 8428/2 (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nur im Schwarzwald und im Bayerischen Wald ist die Art weiter verbreitet und teilweise in größeren Beständen vorhanden, hier kann sie als derzeit ungefährdet bezeichnet werden. In den übrigen Mittelgebirgen und den Alpen ist sie bereits ziemlich selten und durch Waldkalkung, wasserwirtschaftliche Eingriffe und weitere negative Einflüsse auch in großen Waldgebieten gefährdet: RL 3. Im Flach- und Hügelland ist sie sehr selten und durch Beseitigung der wenigen verbliebenen Steinblöcke bedroht: RL 2.