Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde erst in jüngster Zeit im Gebiet nachgewiesen: Gos & Ochyra (1994), sie ist im Gelände Seligeria recurvata sehr ähnlich. Ausführliche Beschreibungen und Schlüssel bei Blockeel et al. (2000) und Sauer in Nebel & Philippi (2000). Im Gebiet ausschließlich auf Kalk, und zwar Muschelkalk, Weiß-jura und Zechsteinkalk. Die sehr ähnliche S. recurvata findet sich hauptsächlich auf neutralen Gesteinen, meidet aber Kalk nicht völlig (siehe dort). Meist auf kleinen bis mittelgroßen Steinen mit hoher Wasserkapazität, die lose dem Waldboden aufliegen. Hauptverbreitung in naturnahen, luftfeuchten, meist nordexponierten Buchenwäldern an schattigen Stellen, besonders in Felsstürzen unterhalb von Abrisswänden. Begleiter sind vor allem: Fissidens gracilifolius, Amblystegium confervoides und Leptobarbula berica. Soziologische Angaben in: Marstaller (2002d; 2004d; 2004g; 2005a); Ahrens (2002).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) NB: Marstaller (2004g); Mehrere Nachweise durch M. Preussing: 4425/1 Aschenburg W Harste, Kalkblock im Wald, 18.12.1998 (!); außerdem 4022/4; 4429/1; 4525/1. NW: Düll (1995); Schmidt & Heinrichs (1999); 4419/1 C. Schmidt (in litt.). HE: Zwei Nachweise durch M. Preussing: 4725/3; 4726/1 Schöne Aussicht an der Goburg bei Sooden-Allendorf, Kalkfels im Hangschuttwald, 23.10.1997. TH: Bislang in Kalkgebieten zwischen Thüringer Wald und Harz auf Muschelkalk und Zechstein, von M. Preussing und R. Marstaller gefunden. Zusammenfassende Darstellung Marstaller (2002d; 2004d); 5428/3 Still bei Untermaßfeld, 2004, Marstaller (in litt.). RP, SL: Düll (1994a; 1995); Caspari et al. (2000); Caspari (2004). BW: Zusammenfassungende Darstellung Sauer in Nebel & Philippi (2000). Weitere Angaben: Gos & Ochyra (1994); Ahrens (2002); M. Reimann (in litt.); eigene Funde: 7120/2; 7717/1+2; 7917/1; 8216/2. BY: Hauptverbreitung im Jura, hier offenbar nicht selten. Südlich der Donau von München angegeben: Gos & Ochyra (1994); außerdem ein Beleg aus den Alpen: 8727/1 Bergwald zwischen Rappenalp und Körbertobel, Dolomit, 1250 m, 08.08.1935, F. & K. Koppe als Seligeria pusilla, rev. M. Sauer (STU !). Geprüfte ältere Herbarbelege: Düll (1994). Zahlreiche neuere Funde im Jura durch B. Kaiser (2004); M. Reimann (!) und uns. Auswahl: 5933/3 Rote Wand N Kleinziegenfeld; 6334/1 Kalkfelsen im Wald W Stierberg; 6334/442 Kipfental bei Velden; 6335/4 S Sackdilling; 6937/3 Segeltal O Deuerling; 7034/4 Wassertal S Gelbelsee; 7133/2 Waldwegrand 3 km W Hofstetten; 7134/1 S Schambach; 7135/2 S Altmannsdorf.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen ist wenig bekannt, die meisten Vorkommen sind klein, viele liegen in Schutzgebieten. Selbst wenn auch künftig mit weiteren Funden zu rechnen ist, dürfte sich das Arealbild kaum mehr ändern. Für das Gesamtgebiet erscheint RL 3 derzeit angemessen.