Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Bei Schauer (1967) noch als Varietät von Seligeria trifaria geführt, wurde sie durch Ochyra & Gos (1992) in den Artrang erhoben, was wir für berechtigt halten. Pflanzen viel kräftiger als alle S. trifaria-Formen, davon vor allem durch 4 bis 5-schichtige Blattrippe unterschieden. Die Blätter sind lang und sichelförmigeinseitswendig, im Habitus sind die schwärzlichen Pflanzen falcaten Formen von Andreaea rothii ähnlich. Auf ständig nassen oder übersprühten Kalkfelsen in engen, schattigen Bachschluchten.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen, außerhalb des Gebietes nur noch aus Österreich und der Slowakei bekannt: BY: 8241/3 an einer Kalktuffquelle SW Urschlau, 05.09.1993 (!!); 8242/3 Schwarzachen bei Inzell, Ochyra & Gos (1992); 8242/4 beim Mauthäusl und in der Weißbachschlucht ziemlich häufig, Ochyra & Gos (1992), Schauer (1967), von uns am 08.09.1993 dort gesammelt (!!); 8342/2 Aschauer Klamm S Oberjettenberg, 12.09.1993 (!!); Schwarzbachtal bei Oberjettenberg, Ochyra & Gos (1992); 8442/2 überrieselte Kalkfelsen vor dem Hirschbichl, 1100 m, Ochyra & Gos (1992); Schauer (1967); 8344/1 Almbachklamm, Schauer (1967).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) An einigen Stellen, besonders in der Weißbachschlucht, scheint die Art in großen Beständen vorzukommen. Sie ist bislang nur aus Mitteleuropa bekannt und möglicherweise ein Endemit. Die genaue Verbreitung bleibt noch zu ermitteln, mit weiteren Fundstellen ist zu rechnen. Obwohl Seligeria irrigata gegenwärtig nicht bedroht erscheint, sollten alle Vorkommen dauerhaft geschützt und die Bestände nicht unnötig besammelt werden: RL R.