Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Auch nach der Abtrennung von Ulota bruchii bleibt U. crispa immer noch eine vielgestaltige Art. Die Pflanzen sind kleiner als U. bruchii, die Blätter stärker kraus und meist heller grün, reife, trockene Kapseln sind unter der Mündung eingeschnürt. Sehr auffällig sind früher als U. crispula bezeichnete Pflanzen, bei denen die Kapsel weinglasartig sehr rasch in die Seta verschmälert ist, solche Formen finden sich ebenfalls zerstreut im ganzen Gebiet, doch gibt es Übergangsformen zum Normaltyp. Ulota crispula wird heute als Form von U. crispa angesehen: Koperski et al. (2000); Sauer in Nebel & Philippi (2001); Erzberger (2003). Epiphyt, nur ganz selten auch auf Gestein. Kennart des Ulotetum crispae, Begleiter sind: Ulota bruchii, Orthotrichum-Arten, Frullania dilatata, Radula complanata, Hypnum cupressiforme und mehrere Flechten. Eine sehr sorgfältige Arbeit zur Soziologie von U. crispa und U. bruchii hat Manzke (1998a) veröffentlicht. Danach zeigt U. crispa eine stärkere Bindung an basenreiche Borke und Waldgebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit, während U. bruchii auch auf saurer Borke und an trockeneren Stellen vorkommt. In weiteren soziologischen Arbeiten werden U. crispa und U. bruchii nicht immer systematisch getrennt: Marstaller (1985); Nebel & Philippi (2001).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Im ganzen Gebiet, von der Küste bis zur Baumgrenze, aber überall deutlich seltener als Ulota bruchii. Die gegen Luftverschmutzung sehr empfindliche Art war im vorigen Jahrhundert in vielen Gegenden, besonders in Mittel- und Norddeutschland, völlig verschwunden. Dank besserer Luftqualität in jüngster Zeit ist sie gegenwärtig dabei, auch in diese Gebiete wieder einzuwandern. Die Art ist gegenwärtig im Süden wieder verbreitet bis häufig, im Norden aber noch immer selten.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Im Süden wieder häufig und teilweise auch in größeren Beständen, hier jetzt ungefährdet. Im Norden sind derzeit deutliche Ausbreitungstendenzen unübersehbar, doch ist die Art noch immer selten und oft spärlich vertreten, die weitere Entwicklung sollte verfolgt werden. Die Pflanze sollte hier geschont werden: RL 3.