Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gelbgrüne, kleine Rasen ähnlich Barbula convoluta, von letzterer Art durch längere, spitzere Blätter und vor allem durch die in eine lang ausgezogene Spitze mit kräftiger Rippe auslaufenden Perichaetialblätter leicht zu unterscheiden. Sporogone sind regelmäßig vorhanden, außerdem besitzt die Art große, braune Rhizoidgemmen, die denen von B. convoluta gleichen. Auf feuchten, beschatteten Kalkböden in montanen Gebieten, in den Alpen nur unterhalb der Waldgrenze. Molendo (1865) gibt eine zutreffende Standortsbeschreibung: „Selten, auf humosen Neubrüchen der Kalkgesteine, gern an neugesprengten Wegen. Ein kurzlebiges Moos, das fast das ganze Jahr, wenn auch vorherrschend im Herbst, mit Deckel getroffen wird“. Gute Abbildungen bei Schlüsslmayr (2005), er bezeichnet in seinem Gebiet die Art als “Selten im Dicranelletum rubrae und Funarietum hygrometricae“.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Zerstreut in Bergwäldern der Alpen, vereinzelt im Alpenvorland, im Fränkischen Jura und einmal im Zechsteingebiet am Nordrand des Thüringer Waldes: TH: 5028/4 auf Zechsteindolomit an der Chaussee zwischen Thal und Schmerbach, rechts am Fuß des Wartberges am Wege zwischen 24,4 und 24,8, spärlich bei 400 m, 14.07.1913, Loeske (1934a), Röll (1915). Einen Belege sahen wir aus dem Herbarium Düll. BY: Fränkischer Jura: 6335/342 Bauschuttdeponie bei Krottensee, auf Erde, 400 m, 12.09.2002, leg. B. Kaiser, det. LM. Früher an zwei Stellen um Eichstätt von Arnold gesammelt, Familler (1911). Alpen und Alpenvorland: In den Alpen zerstreut, vereinzelt im Vorland. Literaturangaben: Milde (1869); Familler (1911); Herzog & Paul (1920); Paul & v. Schoenau (1925; 1932; 1933); F. & K. Koppe (1969a). Neuere Angaben: 8528/3 Giebelhaus, Anstieg zur Schwarzenberghütte, auf beschattetem Stein, 1200 m, 03.06.1974, R. Lübenau (!); 8528/1+3 R. Lübenau (in litt.); 8531/2 Grießberg-Südseite N Ochsenhütte, Wurzelteller eines umgestürzten Baumes, 865 m, 30.06.1986, R. Lotto (!); 8334/4 Hinterbichl, 30.12.1984, leg. R. Düll, det. (!); 8239/4 S Angerer Alm O von Klausenberg, 14.09.1993 (!!); 8242/4 SW Weißbach, Aufstieg zur Reiteralm, auf Erdblöße, 850 m, 25.08.1985, M. Koperski (!); 8343/3 H. Köstler (in litt.)
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt immer nur in kleinen Beständen vor. Bestandsänderungen gegen früher sind nicht erkennbar. In den Alpen offenbar ungefährdet. In den übrigen Gebieten wegen Seltenheit gefährdet: RL R, obwohl ein praktischer Schutz infolge ihrer unbeständigen Lebensweise an gestörten Stellen oft kaum durchführbar ist.