Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Lophozia wenzelii ist vor allem durch den Stängelquerschnitt und oft breit ovale, etwas hohle und etwas stängelumfassende Blätter mit flachem Einschnitt charakterisiert. Die Pflanzen sind meist grün oder gelb- bis braungrün, rote Farbtöne, wie sie bei den drei übrigen Arten häufig vorkommen, sind viel seltener und treten meist nur an exponierten Stellen in höheren Lagen auf. Die Art ist formenreich und die noch bei Meinunger (2001) getrennt geführten L. wenzelii und L. confertifolia sind, in typischer Ausbildung für sich betrachtet, recht charakteristisch. Untersucht man jedoch zahlreiche, unter den verschiedensten ökologischen Bedingungen gewachsene Pflanzen, finden sich alle denkbaren Übergänge, und eine Unterscheidung dieser Formen auf Artniveau ist nicht möglich. „Lophozia wenzelii s. str.“, bei Paton (1999) als eigenständige Art betrachtet, findet sich an nassen Stellen und in Quellmooren in hochmontanen Lagen, meist um die Baumgrenze. Man kann folgende Proben aus dem Gebiet hierher stellen: 8627/1 Hühnermoos am Söllereckwege, 1400 m, 8/1909, I. Familler (REG !); 8432/2 Manndlmösel, Zufluss einer Doline, 1420 m, 15.07.1962, R. Lotto (!); 8343/1 Moor bei der Moosenalm N Ramsau, 24.08.1994, (!!); 8114/1 Feldberggebiet, mehrere Belege leg. Th. Herzog (JE !); 6844/4 Schwellbänklmoor am Großen Arber, Hochmoorschlenke, 1090 m, 02.09.1999, U. Teuber (!). Weniger typische Übergangsformen: 5330/1 Großer Beerberg, Moorboden, 950 m, 12.07.1987, J. Rettig (!); 5433/3 Bahneinschnitt im Finstergrund N Ernstthal, 750 m, 31.07.2004, LM; 5937/1 Schneeberg, Granitblockhalde am oberen Westhang, 970 m, 27.09.2002, LM. Die meist gelbgrüne, sukkulente „Lophozia confertifolia Schiffn.“ ist auf offenen, kalkfreien Böden, besonders im Gebiet um die Waldgrenze, häufig, so im Oberallgäu (!!; R. Lübenau !, u. a.) und auf Raiblersandstein um Garmisch (R. Lotto !), findet sich aber gelegentlich auch auf zeitweilig überrieselten Felsköpfen in tieferen Lagen: 5445/3 Satzung, Basaltbruch auf dem Hirtstein, 08.09.1987, S. Biedermann (!); 5716/2 feuchter Schieferfelsen an der Straße N Brombach, 27.05.1997, LM; 4917/2 Bromskirchen, am Weg zur Oberlinspher Mühle, an Steinen, mit Lophozia excisa und Diphyscium, 10.06.1997, WS. In den Mittelgebirgen und im Flachland wird die Art L. ventricosa täuschend ähnlich und ist nur durch Stängelquerschnitte sicher zu unterscheiden. Paton (1999) fasst solche Formen und echte L. ventricosa zu ihrer „Lophozia ventricosa“ zusammen, was so nicht bleiben kann. Die Art wächst nur auf sauren Unterlagen und bildet lockere Rasen oder kriecht zwischen anderen Moosen umher, insbesondere mit L. sudetica, L. ventricosa und weiteren Lebermoosen. Auf offener, verfestigter Erde findet sie sich mit: Nardia scalaris, N. geoscyphus, Jungermannia gracillima, Ditrichum heteromallum, Pohlia drummondii, Oligotrichum hercynicum.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art hat ihre Hauptverbreitung in hochmontanen bis subalpinen Lagen. Im mitteldeutschen Berg- und Hügelland ist sie zerstreut und geht vereinzelt bis ins Norddeutsche Flachland. Literaturangaben wurden wegen großer Bestimmungsunsicherheiten meist nicht in die Karte eingezeichnet: SH: 2330/2 Abstich, Salemer Heide, 04.04.1958, leg. E. Walsemann als Lophozia sudetica, rev. LM (!); 2425/2 „um Altona“, Rabenhorst, Hepaticae europaeae Nr. 184, leg. Gottsche (JE !); 2525/1 Fischbecker Heide, 13.10.1992, WS. MV: Meinunger (2001, als L. confertifolia); 1837/2 NSG Gespensterwald bei Nienhagen, auf Erde, 01.01.1988, leg. C. Berg, det. LM; 1547/4 Hang O Binz, 09.03.1981, LM (JE). NE: 2719/1, leg. M. Koperski, det. LM. BB: Meinunger (2001, als Lophozia confertifolia); 3852/2 Böschung im Forst Siehdichum, 31.10.2004, J. Klawitter (!). Mittel- und Süddeutschland: An kalkfreien Stellen in den Mittelgebirgen und den Alpen nicht selten. Im Hügelland vereinzelt in Sandsteingebieten. Die Karte ist noch sehr unvollständig.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Auf kalkfreien Unterlagen in den Alpen häufig, in den Mittelgebirgen zerstreut verbreitet, hier überall ungefährdet. Im Hügel- und Flachland ziemlich selten in naturnahen Waldgebieten: RL 3.