Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist Thuidium delicatulum und T. recognitum sehr ähnlich und im Gelände nicht sicher zu unterscheiden, sie wurde erst in neuerer Zeit stärker beachtet. Lockere, mittelgroße bis kräftige, meist gelbgrüne Pflanzen auf kalkhaltigen, lichten bis halbschattigen, feuchten bis mäßig trockenen Standorten. Gerne zwischen Gras in Magerrasen, an Weg- und Gebüschrändern, in Zierrasen und in alten Steinbrüchen, an naturnahen Waldstandorten normalerweise fehlend. Charakteristische Begleiter sind: Calliergonella cuspidata, Scleropodium purum, Thuidium abietinum, Rhytidiadelphus squarrosus und Plagiomnium affine. Besonders in Kalkgebieten wächst die Art regelmäßig in Enzian-Fiederzwenkenrasen. Angaben zu Ökologie und Soziologie bei Neumayr (1971); Nebel & Philippi (2001); C. Schmidt (2004); Caspari (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Durch das ganze Gebiet in allen Lokalfloren, insgesamt häufiger als Thuidium delicatulum. Im norddeutschen Tiefland ist ein deutliches Ost-West-Gefälle erkennbar, während sie in den kontinentalen Trockengebieten im Osten noch recht verbreitet ist, fehlt sie den atlantisch getönten Gebieten um die Nordsee fast vollständig. In Mittel- und Süddeutschland sowie in den Alpen, vor allem in Kalkgebieten verbreitet und vielfach noch häufig. Auch hier bleibt die genaue Höhenverbreitung in den Alpen noch zu untersuchen. Höper (1996) gibt sie nur bis 1450 m an, und auch uns lagen nur Belege unterhalb der Waldgrenze vor. Außerhalb der Kalkgebiete findet sich die Art nur sehr zerstreut bis selten, meist an synanthropen Standorten.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Kalkgebieten kam die Art früher häufig in großen Beständen vor. Durch Nutzungsauflassung, Überdüngung und Verbuschung hat sie zwar viele Wuchsorte verloren, ist aber noch immer weit verbreitet und findet vor allem an regelmäßig gemähten Weg- und Straßenrändern sichere Dauerstandorte. In diesen Gebieten ist sie weiter als ungefährdet zu betrachten. In allen anderen ist sie, regional unterschiedlich, zerstreut bis selten und als gefährdet einzustufen: RL 3.