Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Meist kräftiges, aber sehr vielgestaltiges Wassermoos mit lang ausgezogenen, lanzettlichen Blättern und schmalem Zellnetz. Oft täuschend ähnliche Formen von Drepanocladus aduncus und Campylium polygamum unterscheiden sich durch eine deutlich abgesetzte Gruppe vergrößerter Blattflügelzellen am Grunde der Stammblätter sicher. Amblystegium trichopodium unterscheidet sich durch die in der oberen Blatthälfte verbogene Rippe, die bei Leptodictyum riparium immer gerade ist, sowie die mindestens in der unteren Blatthälfte deutlich breiteren Zellen. Amblystegium trichopodium wird bei Mönkemeyer (1927) zu Leptodictyum riparium gestellt, die Art gehört jedoch in den Formenkreis von Amblystegium humile (vergl. dort). An feuchten bis nassen, meist nährstoffreichen Standorten. Auf Gestein, Beton und Holz an stehenden und fließenden Gewässern, in Erlenbrüchen und Grauweidengebüschen. Ordnungscharakterart der Leptodictyetalia riparii, die Gesellschaften vorwiegend neutraler bis basischer Gewässer in niederen bis submontanen Lagen kennzeichnet. Begleiter sind: Amblystegium tenax, A. serpens, A. fluviatile, Fontinalis antipyretica, Hygrohypnum luridum, Rhynchostegium riparioides, Brachythecium rivulare, Drepanocladus aduncus, Calliergon cordifolium, Leskea polycarpa, Cinclidotus-Arten, Fissidens „crassipes“ (und/oder rufulus?). Soziologische Angaben: Marstaller (1987); Drehwald & Preising (1991); Ahrens (1992); C. Schmidt (1993); Nebel & Philippi (2001).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Eine Art des Flach- und Hügellandes bis in die submontane Stufe, hier weit verbreitet und häufig. In höheren Lagen weitestgehend fehlend, hier beschränken sich die Vorkommen an Fließ-gewässern auf vom Menschen stärker beeinflusste Abschnitte sowie auf flache, schlammige Ufer von Teichen und Talsperren. In sauberen Gebirgsbächen kommt die Art nicht vor: Wentzel (1997); Baumann & Stetzka (1999).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) An geeigneten Stellen findet sich Leptodictyum riparium in großen, konkurrenzkräftigen Beständen. Die Art wird durch Gewässerverschmutzung nicht geschädigt, es scheint sogar, dass sie eine Vorliebe für solche Gewässer hat. Ausbaumaßnahmen mit Blockpackungen und ähnliche Aktivitäten fördern die Art zusätzlich, sie ist im Gebiet ungefährdet.