Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Auf offenen, kalkarmen, aber basenhaltigen, sandigen oder lehmigtonigen, dauerfeuchten oder nur kurzzeitig austrocknenden Böden. Gerne in Sand- und Kiesgruben, feuchten Dünentälchen, auf feuchten Waldwegen, besonders in Fahrspuren und Pfützen sowie in trockenfallenden, flachen Uferbereichen von Teichen und Stauseen. Pflanzen mit ausgereiften Sporogonen sitzen meist im Substrat, an den Sprossenden bilden sich reichlich etwa 1 cm lange Innovationstriebe. Diese bilden lockere Rasen, an denen die Art im Gelände bei hinreichender Übung sofort zu erkennen ist. Fissidens Die Gattung enthält einige schwierige Arten, deren Abgrenzung immer noch nicht in allen Einzelheiten geklärt ist. Wir folgen in der Hauptsache Ahrens in Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Diese lässt deutlich subatlantische Züge erkennen. Hauptverbreitung im Flach- und Hügelland in Gebieten mit ausgeglichenen Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen; in die Mittelgebirge dringt die Art nur randlich ein, fehlt in Kalkgebieten. In Norddeutschland hauptsächlich im Westen, in den mehr kontinental getönten östlichen Teilen sowie im Mitteldeutschen Trockengebiet fast völlig fehlend. SH: Ältere Angaben Jensen (1952), neuere Beobachtungen E. Walsemann, F. Schulz; WS, z.B. 1115/4 und 1215/2 Dünentäler auf Sylt; Siemsen et al. (2004). NE: Ältere Angaben F. Koppe (1964); neuere Angaben: T. Homm (in litt.); 2411/4 Kiesgrube S Spekendorf, 19.09.2000, WS; C. Schmidt (1992); Eckstein & Homm (1992); Koperski (1988; 1996; 1998; 1999). BB: Alte Angaben in der Prignitz und bei Neuruppin, Warnstorf (1906), unbestätigt. Die Art tritt hier erst wieder im äußersten Südosten in der Niederlausitz auf, die durch Arten wie Erica tetralix und Myrica gale einen deutlich subatlantischen Einschlag zeigt, Rätzel et al. (1997); Otte (2002). NB: Zerstreut im Weserbergland und im Harz: Gerken (2002); M. Preussing (in litt.); C. Schmidt (in litt.). ST: Loeske (1903). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980, etliche Punkte waren zu streichen; 1987; 1995); C. Schmidt (1992; 1994; 1996); Solga (1998); U. Abts (in litt.); S. Woike (in litt.); P. Tautz (in litt.). HE: Röll (1926); Wittenberger (1975); J. Futschig (FR !); G. Schwab (in litt.); 5520/3 und 5620 /2 Basaltboden um Nidda, 1992 (!!); 6018/2 Waldweg NNO Messel, 13.08.1998, LM. TH: Seit Röll (1915) war die Art verschollen und wurde erst in neuester Zeit wieder nachgewiesen: 4626/1 M. Preussing; 5730/3 W Käßlitz, feuchte Stelle vor der Landesgrenze, 22.05.2000, LM; 5731/1 Landesgrenze O von Ummerstadt, auf dem ehemaligen Grenzstreifen, 29.03.1999, LM. SN: Zerstreut in der Lausitz, im Muldehügelland und im östlichen Erzgebirgsvorland, insbesondere in dem durch Coleanthus subtilis berühmten Teichgebiet um Großhartmannsdorf, unpublizierte Fundmeldungen durch K.-F. Günther; S. Rätzel; F. Müller; M. Reimann; S. Biedermann. Neuere Literatur: Reimann (1997); F. Müller & Reimann (1998); Biedermann (2000); Irmscher (2000); F. Müller (2004). RP, SL: Düll (1995, einige Angaben zu streichen, rev. S. Caspari); Düll (2000); Oesau (1996; 2002); Werner (2000); Frahm (2001); Caspari et al. (2000; 2004); Lauer (2005). BW: Nebel & Philippi (2000) führen die Art als verschollen, inzwischen konnte sie aber wieder nachgewiesen werden: Schwäbisch-Fränkischer Wald mehrfach: Preussing, M. Reimann, M. Sauer (in litt.); 7715/2 feuchter Wegrand SO über Halbmeil im Kinzigtal, mit Campylopus subulatus, 22.08.1999, LM. BY: In der Vergangenheit nur wenige Nachweise: Geheeb (1876); Familler (1911); Paul (1943); einige unveröffentlichte Funde um Erlangen: Dunk (in litt.); 6828/2 Sandgrube N Fetschendorf; Meinunger & Schröder (1996). Bei unseren Kartierexkursionen konnten wir sie in Nordbayern an mehreren Stellen nachweisen. Besonders in der auch heute noch wald- und wasserreichen Oberpfalz ist mit weiteren Funden zu rechnen: 5731/4 kleine Sandgrube bei Hohenstein, 28.03.1999; 6238/2 Sauerbachtal NO Obersdorf, 27.08.1997; 6641/2 Waldweg SO Ast, 13.08.1997; 6741/2 Waldweg neben der B 22, 3 km NNO Pemfling, 11.08.1997.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art stellt hohe Ansprüche an ausreichende Feuchtigkeit und wird durch Sukzession oft rasch verdrängt. Durch Anlage von flachen (!) Kleingewässern wird sie gefördert. Für das Gesamtgebiet erscheint die Einstufung „gefährdet“ angemessen: RL 3.