Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Mittelgroße bis kleine, grüne bis gelblichgrüne, etwas starre Art in lockeren Rasen oder Decken mit streckenweise bogenförmig aufgekrümmten Stängeln. Sporogone sind regelmäßig vorhanden. Zur sicheren Unterscheidung von den oft ähnlicheren Arten Brachythecium oedipodium und B. rutabulum benutze man die Arbeit von Piippo (1983). An halbschattigen bis schattigen Stellen auf überwiegend sauren Unterlagen. Regelmäßig auf festem, noch wenig zersetztem Holz auf Schnittflächen von Fichte. Außerdem auf saurem Humus, feuchtem Silikatgestein und am Grunde von Bäumen. Charakteristischer Bestandteil des Brachythecio-Amblystegietum juratzkani mit: Brachythecium salebrosum, B. velutinum, B. reflexum, B. rutabulum, Amblystegium juratzkanum, Lophocolea heterophylla, Ceratodon purpureus, Pohlia nutans und Rhizomnium punctatum. Soziologische Angaben bei Marstaller (1992; 1994b; 1994c).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Charakteristische Art hochmontansubalpiner Nadelwälder, in tieferen Lagen rasch verschwindend, im Hügelland nur ausnahmsweise im Gefolge des Fichtenanbaus. Hauptverbreitung in Nadelwäldern der höheren herzynischen Silikatmittelgebirge: Harz, Thüringer Wald, Erzgebirge bis zur Oberlausitz. In den ostbayerischen Grenzgebirgen vom Frankenwald über das Fichtelgebirge bis zum Bayerischen Wald. In den Alpen im Gebiet um die Baumgrenze verbreitet, hier noch unterkartiert. Viel seltener im Hochsauerland. Auf Basalt am Meißner und in der Rhön selten, hier teilweise wohl erst in neuerer Zeit durch Fichtenanbau eingeschleppt. Auch im Schwarzwald nicht häufig und nur in Hochlagen: Nebel & Philippi (2001). Im Flach- und Hügelland nur vereinzelt und wohl oft vorübergehend: BB: 3343/4 Finkenkrug, Loeske in Piippo (1983). BW: Odenwald: 6222/1, 19.06.2004, M. Reimann (in litt.).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Bestandsänderungen gegenüber früheren Beobachtungen sind nicht feststellbar. Eine gewisse Gefährdung geht zwar von Waldkalkung und Kahlschlagwirtschaft aus, die Art breitet sich aber in jung heranwachsenden Gehölzen rasch wieder aus und bildet oft größere Bestände. Im Hügelland hat sie durch Bodenversauerung und Fichtenwirtschaft in der jüngeren Vergangenheit eher etwas zugenommen. In den Basaltgebieten am Meißner und in der Rhön, wo ältere Angaben nicht vorliegen, wurde sie in neuerer Zeit mehrfach nachgewiesen. Im Gesamtgebiet ist die Art ungefährdet.