Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Dichte, aber weiche, grüne bis gelbgrüne Rasen mit aufrechten oder sichelförmigeinseitswendigen Blättern. An tiefschattigen Silikatfelsen, oft in Kältelöchern in engen Talschluchten mit gleichmäßiger Luftfeuchtigkeit, in den Alpen auch auf Latschenhumus. Soziologische Aufnahmen bei: Marstaller (1990; 1992) im Mylietum taylori mit den weiteren Begleitern Odontoschisma denudatum, Bazzania trilobata und Kurzia sylvatica.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Im Gebiet eine sehr seltene Reliktart, nur im Elbsandsteingebirge, im hohen Bayerischen Wald und an wenigen Stellen in den Alpen. SN: Nur im Elbsandsteingebirge und um Oybin in tiefschattigen Schluchten und Felsentälern. Zusammenstellung der Fundstellen bei Riehmer (1925). Bestätigungen liegen bis in die Gegenwart von vielen Bryologen vor: F. Müller (2004). BY: Hoher Bayerischer Wald: 6944/2 Auf Glimmerschiefer der Hohen Seewand, 1300 m, Juni 1899, Bauer, Bryotheca Bohemica Nr. 110, (M !); 7046/4 Teufelsloch am Lusen, auf Humus in kaltluftdurchströmten Höhlungen großer Gneisblöcke, 1080 m, 04.07.1968, J. Futschig (FR !), 15.06.2002 M. Reimann & A. Beck (!); 7046/1 Großer Rachel, tiefschattige Löcher unter Granitblöcken, 29.07.1926, F. & K. Koppe (STU !); Alpen: 8428/1 Kühberg S Wertach, nordexponierte Felswand, 06.10.2004, M. Preussing (!); 8527/3 zahlreich an tiefschattigen Sandsteinparthien am Vorderbolgen, 1335 bis 1400 m, Molendo (1865, mehrere Belege in M !); 8532/4 Reintal S Partenkirchen, 1905, A. Brückner (M !); 8432/4 zwischen Wank und dem Ameisberg, am Nordhang unter Latschen, 1735 m, 24.07.1994, leg. R. Lotto (!). Die Art ist in den Alpen vielleicht an weiteren Stellen vorhanden, Formen mit falcaten Blättern können Dicranella heteromalla fo. sericea ähnlich werden und sind leicht zu übersehen. – Zu streichen: Fichtelgebirge, bei Walther & Molendo (1868) mit Vorbehalt genannt. Zwei Proben: Mainquellen am Ochsenkopf und Nusshardt, leg. Molendo, gehören zu D. denudatum (M, rev. LM); 8337/2 Großtiefental an der Rotwand auf Lias, 1640 m, Hammerschmid in Familler (1911), Beleg nicht gesehen.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) An den derzeit bekannten Stellen ist ein merklicher Rückgang von Dicranodontium asperulum nicht feststellbar, an den übrigen Vorkommen wurde in neuerer Zeit nicht systematisch gesucht. Im Gebiet wegen Seltenheit gefährdet: RL R.