Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Sehr kleine, dunkelgrüne Pflanzen, die sich einzeln oder in Gruppen bis lockeren Rasen aus einem bräunlichen Dauerprotonema erheben, bei guter Entwicklung meist mit Kapseln, doch ist die Art auch steril sicher erkennbar. Kalkliebende Art auf offenen, meist etwas verdichteten, sandiglehmigen Böden an trocken-warmen bis frischen Standorten in Lücken von Trockenrasen, an Böschungen, Wegrändern, oft an Tierbauten, außerdem auf Äckern, in Obstanlagen sowie auf flachgründigen Verwitterungsböden über Felsen. Begleiter sind: Weissia longifolia, Barbula convoluta, B. unguiculata, Didymodon fallax, Dicranella howei, Phascum cuspidatum, Pottia intermedia, P. davalliana, Bryum rubens. Soziologische Angaben bei Lauer (1975), Ahrens (1992) und Oesau (2002).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Im Flach- und Hügelland auf kalkhaltigen Böden. Hauptverbreitung in wärmeren Muschelkalkgebieten. Die Art wächst oft in Einzelpflanzen und wird dann mehr zufällig in anderen Moosproben entdeckt, sie ist vermutlich (etwas) weiter verbreitet als in der Karte angegeben: SH: Hamburg: Sonder in Milde (1869), seither unbestätigt. Die Art ist aber in Ostholstein zu erwarten. MV: Erst in neuerer Zeit mehrfach nachgewiesen: Berg et al. (1992); Berg (1995; 1999); Linke et al. (1998a; 2002). BB: Rätzel et al. (1997); Klawitter et al. (2002). NB: Quelle (1902); Nowak (1965); C. Schmidt (in litt.); M. Preussing (in litt.); 3925/3 Brachäcker N Langenholzen und W Wrisbergholzen, 14.10.1995 (!!). ST: Zschacke (1903); Loeske (1903); Warnstorf (1906); Röll (1915); 3935/3 NW Sülldorf, 04.10.1994, LM; 4233/2 Ruhmberg O Badeborn, 26.09.1994 (!!). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980; 1984; 1987; 1995; 2000); C. Schmidt (in litt.); M. Preussing (in litt.). HE: Grimme (1936); Röll (1926); G. Schwab (in litt.). TH: Röll (1915); Reimers (1940); Meinunger (1992). SN: F. Müller & Reimann (1998–1999); F. Müller (2004). RP, SL: Lauer (1975; 2005); Oesau (2002); Caspari (2004); J. Werner (in litt.); 6005/3, LM. BW: Nebel & Philippi (2000). Die intensive Kartierungstätigkeit von M. Reimann hat erbracht, dass die Art in den Muschelkalkgebieten zwischen Neckar und Tauber auch heute noch verbreitet ist. BY: Nur wenige alte Angaben bei Familler (1911). Neufunde in den mainfränkischen Muschelkalkgebieten zwischen Tauber und Werra: 5527/2 N Stockheim, LM; 5627/2 und 5825/4, K. Offner (!); hier sicher weiter verbreitet.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die meisten Vorkommen sind sehr klein, doch können sich gelegentlich auch größere Bestände ausbilden. Oesau (2002) berichtet von Pflaumenanlagen in der Rheinpfalz, in denen Reinbestände von mehreren hundert Quadratmetern nicht selten sind. Insgesamt ist die Art auf Äckern sicher stark zurückgegangen, in Trockenrasen ist sie durch Verbuschung gefährdet. Andererseits ist sie nur zu bestimmten Jahreszeiten zu beobachten und leicht zu übersehen. In den Hauptverbreitungsgebieten dürfte sie auch heute nicht ernsthaft gefährdet sein. Für das Gesamtgebiet erscheint eine Einstufung als gefährdet angemessen: RL 3.