Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Grüne, an älteren Teilen bräunliche Rasen auf feuchten bis nassen, kalkreichen Unterlagen. Die Pflanzen sind sehr veränderlich. An nur mäßig feuchten Stellen bilden sich niedrige, kompakte Polster, an nassen Stellen sind die Rasen locker und die Pflanzen bis über 10 cm groß, gelegentlich wächst die Art auch submers. Mönkemeyer (1927) und Reimers (1940) führen mehrere Varietäten auf, besonders abweichend ist var. scabrum mit stark papillösen Blättern und (bisweilen igelstachelig) papillösen Stängeln, solche Formen sind in den Alpen häufig. Besonders in den Alpen oft in ausgedehnten Beständen auf Kalktuff, hier mit Cratoneuron commutatum, Eucladium verticillatum, Orthothecium rufescens und Jungermannia atrovirens. Weiter nördlich sind die Fundstellen meist trockener, hier sind Aneura pinguis, Gymnostomum aeruginosum und die beiden Distichium-Arten regelmäßige Begleiter. Soziologische Angaben bei: Philippi (1975); Ahrens (1992); Eggensberger (1994: 56); Nebel & Philippi (2000); C. Schmidt (2004); Marstaller (2004g).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Natürliche Vorkommen in den Alpen, im Jura und ganz vereinzelt auf Gips am Südharzrand. Die meisten übrigen Standorte in Nord- und Mitteldeutschland sind sekundär, besonders an Bahneinschnitten in engen, luftfeuchten Mittelgebirgstälern, meist mit Distichium inclinatum. SH: 2426/2 Öjendorfer Ausstich, auf Mergel, N. Jensen (1952), später durch Flutung des Geländes erloschen: Frahm & Walsemann (1973). BB: 3548/2 Alvenslebenbruch bei Rüdersdorf, auf einer überrieselten Muschelkalkplatte, 1918 von Osterwald entdeckt, Reimers (1940; JE !), später wieder verschwunden: Klawitter et al. (2002). NB: 3713/4 vorübergehend im Steinbruch am Silberberg bei Osnabrück, Koperski (1999b); natürliche Vorkommen auf Gips am Südharzrand, Loeske (1903); Reimers (1940); Marstaller (2004g); im Harz vereinzelt an Sekundärstandorten: Düll & Meinunger (1989); W. Winterhoff (in litt.); M. Koperski (in litt.). ST: 4231/4 kalkhaltige Schieferfelsen bei Treseburg, Loeske (1903; von uns 1994 bestätigt !!); 4437/3 Zechstein bei Bad Ragoczy, Bernau (1916). NW: Selten und nur an Sekundärstandorten: Düll (1980); Schmidt & Heinrichs (1999); C. Schmidt (2004); 3618/3 Steinbruch am Eilhauser Berg, 24.08.2000, WS. HE: Selten und nur sekundär: Futschig (1969); Meinunger (1992). TH: Natürliche Vorkommen in Gipsgebieten am Südharzrand: Reimers (1940; 1942); 4531/4 NO Badra (!!). Sonst zerstreut an Sekundärstandorten: Meinunger (1992). SN: Zerstreut, meist in den Mittelgebirgen und nur sekundär: Riehmer (1925); Reimers (1940; 1956); Bergner (1937); F. Müller (1996; 2004); F. Müller & Reimann (2002); Biedermann (2000). RP, SL: Düll (1995); F. & K. Koppe (1972); Hübschmann (1967); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); 6012/1 Bahn bei Rheinböllerhütte, 26.03.1994, LM. BW: Im Hochschwarzwald, Jura und im Alpenvorland zerstreut, sonst sehr selten. Zusammenfassende Darstellung: Nebel & Philippi (2000). BY: In den Alpen häufig und weit ins Vorland herabsteigend. Vereinzelt im Fränkischen Jura. Bayerischer Wald: 6744/4 am Osser, R. Lotto (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen häufig und oft in Massenbeständen, auch im Alpenvorland und im Schwäbischen Jura noch ziemlich verbreitet, in diesen Gebieten ungefährdet. In den Gebieten weiter nördlich verdienen insbesondere die wenigen verbliebenen natürlichen Vorkommen auf Gips am Südharzrand besonderen Schutz: RL 2. Auch an den übrigen, oft sekundären Vorkommen ist die Art ein guter Zeiger für bryologisch reiche Stellen, die möglichst geschont werden sollten: RL 3.