Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Grüne, gelblich- oder bräunlichgrüne Pflanzen, teils einzeln zwischen Sphagnum, teils in schwammigen Rasen in Moortümpeln und Quellfluren. Nur in hochmontanen und subalpinen Lagen. Begleiter sind: Philonotis fontana, P. seriata, Dicranella palustris, Scapania-Arten, Pellia-Arten, Calliergon stramineum, Campylium stellatum, Bryum weigelii, Warnstorfia exannulata, Sphagnum-Arten. Soziologische Aufnahmen aus dem Gebiet liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Eine sehr seltene Art, nur in hohen Lagen einiger Mittelgebirge und in den Alpen. Eine alte Angabe von Hamburg beruht wahrscheinlich auf einem Irrtum und wurde nicht berücksichtigt, vergl. N. Jensen (1952). ST: An mehreren Stellen im Brockengebiet: Loeske (1903), seitdem unbestätigt. HE: 4717/2 Hohe Pön, in der Diemelquelle, 750 m, 7/1896, Grebe, vergl. Köhler (1936) und F. Koppe (1977). Verschollen. TH: Meinunger (1992). SN: Schade (1924; 1936); Borsdorf (1984); Meinunger (1985); F. Müller (2004). BW: Hochschwarzwald: Nur an wenigen Stellen im Feldberggebiet: Nebel & Philippi (2005). BY: Nordbayern: Nur in höheren Lagen des Bayerischen Waldes: Familler (1917); Paul (1924); F. & K. Koppe (1931); 6945/2 Abstieg vom Großen Falkenstein zum Zwieseler Waldhaus, Sumpf vor dem Kleinen Falkenstein, 1200 m, 12.08.1956, F. & K. Koppe (HAL !); 7046/1 Rachel, Kleine Rachelwiese, 28.07.1928; F. & K. Koppe (HAL !). Alpen: Die Angabe in Familler (1917) ist nach Paul & Poelt (1950) zu streichen. Auch die Angabe in K. Koppe (1964) ist zu streichen, das Belegmaterial gehört teils zu Leiocolea bantriensis, teils zu L. alpestris (HAL, rev. LM !). – Erst in neuerer Zeit wurde die Art in diesem Gebiet sicher nachgewiesen: 8432/2 Manndl-Mösel, dicht südlich der östlichen großen Doline, in der Rinne, die zur Doline führt, auf feuchtem Boden in Nordexposition, 1425 m, 15.07.1962, R. Lotto (!); 8443/21 oberhalb der Gugelalm, auf Rohhumus in Latschengebüsch, 1790 m, 25.10.1988, U. Beyerlein (!); Höper (1996) nennt noch zwei weitere Fundstellen in diesem Gebiet.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) An den meisten älteren Fundstellen unbestätigt. Einstellung extensiver Bewirtschaftungsmethoden und Änderungen im Wasserhaushalt haben sicher mit zum Verschwinden der Art geführt, doch scheinen noch weitere Ursachen vorzuliegen. Die Fundstellen am Brocken und im Bayerischen Wald sind auch heute optisch wenigstens teilweise kaum verändert, trotzdem konnte die Art auch an diesen Stellen bislang nicht wieder bestätigt werden. Heute eine sehr stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Art: Alpen: RL R; BW: RL 2; SN: RL 1; ST, HE, TH und Nordbayern: RL 0.