Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gelbgrüne, niederliegende, unregelmäßig verzweigte Pflanzen in oft ausgedehnten Rasen. An schattigen, feuchten oder sickerfeuchten, kalkfreien Stellen in luftfeuchter Lage. Auf silikatischen Blöcken und Felsen an Quellstellen und Bächen, auch auf Erde und Holz übergehend, gerne an Wasserfällen. Kennart des Mnio-Hyocomietum armorici, Begleiter sind: Scapania undulata, Racomitrium aciculare, Marsupella emarginata, Mnium hornum, Rhizomnium punctatum, Pellia epiphylla, Atrichum undulatum, Rhynchostegium riparioides. Ausführliche Angaben zur Soziologie (außerhalb des Gebietes) bei Schumacker et al. (1981). Soziologische Aufnahmen aus dem Harz bringen Philippi (1982); Hübschmann (1986); Drehwald & Preising (1991); Schubert (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Westeuropäische Art, eine Verbreitungskarte für Europa bringen Schumacker et al. (1981). Im Gebiet an der Ostgrenze der Verbreitung. Zerstreut in einigen Mittelgebirgen im Westen und Südwesten sowie an wenigen Vorpostenstandorten im Westharz: NB: Harz: Erstmalig von E. Walsemann gefunden: 07.10.1970, feuchter Felsen an der Sieber unterhalb Forsthaus Schluft (!). In der Folgezeit wurde die Art 4228/2+4 an mehreren Stellen im Siebertal bestätigt: Philippi (1982); Drehwald & Preising (1991); Schubert (2004). – Überprüfungsbedürftig: 4128/2 Romkerhaller Wasserfall, Hübschmann (1986), es lagen uns weder Belege noch Bestätigungen von anderen Bryologen vor, wir nehmen die Angabe vorerst nicht in die Karte auf. NW: Nur in der westlichen Eifel: Düll (1980; 1994a; 1995); A. Solga (in litt.). RP, SL: Düll (1980; 1994a); Werner & Holz (1993). BW: Nur im Schwarzwald, zusammenfassende Darstellung: Nebel & Philippi (2001); 7514/4 Nordrach Kolonie, Waldbach oberhalb der Straße und bei den oberen Häusern, reichlich, 24.08.1999, WS. – Zweifelhafte Angaben: (HE?): Dillenius: „ad saxa fontium silvaticarum prope Gissam“: Limpricht (1904); Düll (1994a). Belege und Bestätigungen fehlen. (BY?): Bei der bis heute durch die Literatur geschleppten Angabe von Bad Kreuth (W. Bausch im Herbar Geheeb), Limpricht (1904), Familler (1913), dürfte es sich um eine Verwechslung handeln. Bausch hat die Art in mehreren Belegen vom Geroldsauer Wasserfall im Schwarzwald ausgegeben, vergl. Nebel & Philippi (2001). Im Herbar Bausch in GFW liegen ebenfalls nur Belege aus dem Schwarzwald, aber nicht von Bad Kreuth: B. Litterski (in litt.). Trotz gezielter Suchaktionen, u. a. von uns und K. Offner, konnte kein Bryologe die Art bisher dort finden. Zu der auf Sendtner zurückgehenden Angabe von der Benediktenwand, 1755 m, in K. Müller-Hal. (1853) befindet sich in M ein (von uns nicht näher geprüfter) Beleg. Die Angabe wird schon von Limpricht (1904) und Familler (1913) bezweifelt. Zur Glaubhaftigkeit mancher Angaben von Sendtner vergleiche man die Ausführungen bei Familler (1911: 2).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Im Schwarzwald kommt die Art teilweise in größeren bis großen Beständen vor, hier ist sie nach Nebel & Philippi (2001) ungefährdet. In den übrigen Gebieten liegen genauere Angaben über Bestandsgrößen nicht vor. Die Art ist besonders durch Kahlschläge oder starke Auflichtungen, forstlichen Wegebau und Eingriffe in den Wasserhaushalt gefährdet. In NW, RP und SL stark gefährdet: RL 2. Besonderen Schutz verdienen die geographisch isolierten kleinen Bestände im Harz: RL 1, hier wird in neuester Zeit über Verluste durch forstwirtschaftliche Eingriffe berichtet, die künftig vermieden werden sollten: Schubert (2004).