Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, hell- bis gelbgrüne Pflanzen, immer in kleinen, aber kompakten Rasen mit vielen Perianthien, daher im Gelände auffällig. Auf verdichteten, schwach sauren, lehmigen oder lehmigsandigen Böden an offenen Stellen. Besonders auf frisch aufgeschobener Erde an Rändern von Waldwegen, auf Holzlagerplätzen sowie in Schleifspuren. Die Art ist immer kurzlebig und verschwindet durch oberflächliche Versauerung und im Sukzessionsverlauf sehr rasch. Begleiter sind: Diplophyllum obtusifolium, Jungermannia gracillima, Nardia scalaris, Ditrichum heteromallum, Oligotrichum hercynicum. Soziologische Angaben in: Philippi (1982); Nebel & Philippi (2005); F. Koppe (1932).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) In allen Lokalfloren außerhalb der Kalk- und Trockengebiete nachgewiesen, überall selten und unbeständig. Hauptverbreitung auf lehmigen Verwitterungsböden der mittel- und ostdeutschen Silikatmittelgebirge, besonders im Harz, Thüringer Wald bis Erzgebirge und Lausitz und in den ostbayerischen Gebirgen an Stellen frischer forstlicher Tätigkeit ziemlich regelmäßig zu finden. In den übrigen Gebieten an Teich- und Grabenrändern und ähnlichen offenen, feuchten Stellen sehr selten und unbeständig. Wir geben hier Nachweise nur aus Nord- und Süddeutschland: SH: F. Koppe (1932); N. Jensen (1952). – Zu streichen: Frahm & Walsemann (1973), beide Angaben Jungermannia gracillima (rev. LM). MV: Fröde (1958). NE: F. Koppe (1964); Buse (1998). STE, BB: Warnstorf (1903; 1906); Reimers (1933); Schaepe (1986); Zschacke (1912). BW: Nebel & Philippi (2005). BY: Südbayern: Familler (1917); K. Müller (1951–1958); 8628/1 Hang zur Höfats W Käser-Alpe, 1450 m, 02.09.1996, LM.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Sie tritt immer nur in kleinen Beständen auf und ist kurzlebig. Ihre Existenz ist vor allem durch forstliche Tätigkeit, die ständig neue Bodenverletzungen schafft, gewährleistet. Obwohl sie in vielen Gebieten sehr selten ist, ist sie für das Gesamtgebiet als ungefährdet zu bezeichnen, eine dauerhafte Erhaltung in Schutzgebieten ist ohnehin praktisch nicht möglich. Negativ für diese und weitere azidophile Moose ist die in letzten Jahrzehnten praktizierte großräumige Ausbringung kalkhaltigen Materials in den Forsten der Silikatgebiete, dies sollte künftig reduziert werden.