Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist vielgestaltig. Die Normalform ist charakterisiert durch gelbgrünen, linealen, 2–3 mm breiten Thallus mit durchscheinendem, meist glattem Rand. Die früher als eigenständige Art unterschiedene Moerckia flotoviana (Nees) Schiffn. ist kräftiger, dunkelgrün, mit undurchsichtigem, gewelltem Rand. Nach K. Müller (1905–1916) wächst M. hibernica auf kalkreichem, mergeligem Boden, M. flotoviana dagegen auf feuchtem Sand auf eher neutralen bis schwach sauren Unterlagen. Dies können wir nach den wenigen uns vorliegenden Proben bestätigen. In der neueren Literatur werden beide Arten zusammengefasst, bei Damsholt (2002) jedoch wieder auf der Rangstufe von Formen unterschieden. Auf offenen, kalkhaltigen bis basenreichen, feuchten bis nassen Böden und mit Steinen durchsetzter Erde. Meist an nassen Felsen und in Quellmooren, daneben auch in Dünentälern, Sandgruben, Steinbrüchen und an Ufern stehender Gewässer. Meist sind die Vorkommen kurzlebig und werden rasch überwachsen. Begleiter sind: Pellia endiviifolia, Aneura pinguis, Preissia quadrata, Jungermannia confertissima, Bryum pseudotriquetrum und Cratoneuron commutatum. Soziologische Angaben und weitere Hinweise: Poelt (1954); Philippi (1982); Ahrens (1992); Ahrens in Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist zwar in allen Gebietsteilen gefunden worden, ist aber außerhalb der Alpen überall sehr selten und tritt oft nur vorübergehend auf. MV: M. flotoviana: K. Müller (1905–1916), seitdem verschollen. NE: F. Koppe (1964; 1979) als M. flotoviana. Neufund: 3406/4 Kiesgrube W Wilsum, zahlreich, mit Ditrichum pusillum und Bryum tenuisetum, 19.09.1997, LM, entspricht typischer M. flotoviana. BB: Osterwald (1908; 1910); Reimers (1933), verschollen. NB: 4128/1 Ratsschiefergrube bei Goslar, mit Catoscopium nigritum, Philippi (1982). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980); C. Schmidt (1991). HE: 4919/2 Mörckia flotoviana, Quellsumpf im Schweinfegrund 2 km N Altenhaina, 31.10.1954, J. Futschig (FR !). TH: 5534/2 Örtelsbruch bei Schmiedebach, feuchte Schieferwand, mit Jungermannia confertissima, Meinunger (1992), bis heute. SN: Vereinzelt in alten Kalkbrüchen im Erzgebirge und an einer Talsperrenmauer: Schade (1924; 1936); Borsdorf (1984); Borsdorf & Siegel (1988); Biedermann (1997); Baumann & Escher (2002); F. Müller (2004). BW: Selten im Südschwarzwald und Alpenvorland. Zusammenfassende Darstellung Ahrens in Nebel & Philippi (2005). Neubestätigung: 8114/3 M. Reimann (in litt.). BY: Nordbayern: 5534/1 Quellwiese am Eisenberg bei Ebersdorf, mit Sphagnum warnstorfii, Paludella squarrosa, Tomentypnum nitens, 15.09.2002, M. Reimann (!!); 6137/3 Moor SW Lindenhof bei Kaibitz, 17.05.2003, W. v. Brackel (!!); 6234/1 Bärenschlucht bei Pottenstein, B. Kaiser (2001); 6844/4 Moor über dem Kleinen Arbersee, 1100 m, F. & K. Koppe (1931) als Pallavicinia lyellii, der Beleg in STU gehört hierher, rev. M. Sauer (in litt.). Südbayern: In den Alpen und im angrenzenden Vorland zerstreut, nach Norden zu rasch verschwindend: Familler (1917); Poelt (1954); F. Koppe (1952); Paul (1943); Herzog & Paul (1920); Lübenau (1990); Paul & v. Schoenau (1925; 1932; 1933); Höper (1996); K. Koppe (1964); Futschig (1954); neuere Nachweise: R. Lübenau (!); R. Lotto (!); A. Schäfer-Verwimp (!); D. Reinhardt (!); 8135/1 Felsen an der Straße N Emmerkofen, auf Preissia quadrata, 17.09.1995, WS; 8334/3 SO Kochel, Straßenböschung unterhalb Sommerspitz, 27.05.1998, WS.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art findet sich meist nur in kleinen Beständen und ist sehr unbeständig im Auftreten. In den Alpen und deren Randzone nicht gefährdet. In allen übrigen Gebieten wegen großer Seltenheit gefährdet: RL R. In MV, BB und HE verschollen: RL 0.