Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Hochmontanalpine Art auf kalkfreien, ständig durchfeuchteten, offenen Böden, auf Felsen sowie in Blockhalden. In den Alpen meist in Schneetälchen, oft in Begleitung von Polytrichum sexangulare. Soziologische Aufnahmen bei Herzog (1943), Urban (1991: 35) und Eggensberger (1994). – Arctoa fulvella (Dicks.) B.S.G. Im Gebiet bisher nicht nachgewiesen. Familler (1911) nennt eine alte, unbelegte Fundstelle: TK 8443/3 Kammerlinghorn, dicht jenseits der Grenze in Österreich.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den Alpen, daneben nur an wenigen Stellen in den höchsten Mittelgebirgslagen. (ST?): Unsichere Angabe: 4129/4 Nordseite des Brocken, zwischen großen Blöcken bei 1130 m, Loeske (1903). Belege von Loeske sahen wir bislang nicht, auch Neubestätigungen fehlen. Der von Loeske (1903) zitierte Beleg von 1872 leg. Bertram (BREM) gehört zu Kiaeria blyttii (!). Diese Angabe nehmen wir vorerst nicht in die Karte auf. – Zu streichen: (HE) Wasserkuppe, Meinunger (1992), ist K. blyttii. TH: 5532/4 alte Griffelbrüche auf dem Fellberg W Steinach, 800 m, Meinunger (1992). (SN?), Tschechien: 5543/4 (oder 5643/2?): Schönes Material c. spg. mit der Aufschrift „Sachsen, Moostaschenherbar v. Rabenhorst 1863“ sahen wir aus dem Herbar in BREM. Rabenhorst (1863) schreibt: „Auf Felsblöcken am Keilberg in einer Höhe von etwa 3200‘. Reife und noch ganz junge Büchsen in einem Rasen fand ich schon am 16. Juli 1852“. Der Beleg entspricht genau dieser Beschreibung, die Fundstelle liegt in Tschechien. Später wird die Art auch noch vom benachbarten Fichtelberg in Sachsen angegeben: Milde (1869); Limpricht (1890). Belege vom Fichtelberg sahen wir nicht. – Zu streichen: Angabe Meinunger (1985) ist K. blyttii. BW: Nur an wenigen Stellen im Hochschwarzwald, zusammenfassende Darstellung in Nebel & Philippi (2000). Weitere Fundmeldung 8114/3 M. Reimann. BY: Nordbayern: Sichere Nachweise nur in Hochlagen des Bayerischen Waldes: 6844/4 Arber, leg. Molendo (M !), leg. Gattinger (M !); 7046/1 Großer Rachel, zahlreiche Belege in M (!) und REG (!), Neubestätigung H. Lauer, 07.10.1997 (!). Aus dem Fichtelgebirge liegt bisher kein Belegmaterial vor, die Angabe bei Hertel (1974: 438) gehört zu K. blyttii (!). Auf die Angabe „am Schneeberg steril“ in Familler (1913: 127) könnte sich vielleicht ein Beleg in M beziehen: „Dicranum: Schneeberg, im Schutt der Weissenstädter Seite, leg. Molendo 08.(18)78“, er gehört zu Dicranum montanum (!). Alpen: Hauptverbreitung im Allgäu, in den übrigen Gebieten regelmäßig an kalkfreien Stellen in hohen Lagen: Ältere Angaben Familler (1911, die meisten Angaben in M belegt und von uns bestätigt !); 8239/4 und/oder 8240/3 Geigelsteingebiet, Schneetälchen auf der Roßalpe, 1700 m, 04.09.1921, leg. H. Paul, M (!); 8444/1 Lehmiger Boden beim Teufelsgemäuer am Schneibstein, 1950 m, 02.08.1927, leg. H. Paul, M (!); 8727/2 Linkersalpe, 06.08.1935, F. & K. Koppe, M (!). – Neuere Angaben: TK 8431/1 Ammergauer Alpen. Hochplatte, dicht vor Joch, ca. 1650 m, c. spor. 20.10.1963, R. Lotto (!); entspricht wahrscheinlich den „Verebnungen des Frieders“ bei Eggensberger (1994: 102), welcher die Art außerdem weiter oben auf dem „Gamsangerl“ bei etwa 2000 m angibt (M !), immer auf Raiblersandstein; 8532/3 Hirschbichl bei der Hochalm, NW-Hang auf Raiblerschutt, 1760 m, 1961 und 1989, R. Lotto (!); Aschenkopfsattel, Nordseite bei Osterfelder, über Raibler Sandsteinerde, 09.09.1989, R. Lotto (!); 8533/3, Gemsanger SW Ferchensee, auf Raiblersandsteinboden, 28.09.1968, R. Lotto (!); 8337/4 In Tälchen W der Rotwand, 1750 m, 09.09.1995, LM; 8444/3 An der Fahrtgrube gegen Roßfeld, 1880 m, 08.1997, S. Schmidtlein (M !); 8533/4 Am Nordosthang der westlichen Karwendelgrube, im Salicetum herbaceae auf humoser Erde, 2285 m, 05.08.1988, leg. A. Saitner, det. R. Lotto (M !).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen im Allgäu ungefährdet, in den übrigen Gebieten müssen Bestand und Gefährdung genauer ermittelt werden. Im Bayerischen Wald und im Hochschwarzwald wegen Seltenheit gefährdet: RL R. In TH (und SN?) verschollen: RL 0.