Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gehört zu den kleineren Arten der Gattung, Größe etwa in der Mitte zwischen Lophozia ventricosa und L. ascendens. Bei guter Entwicklung an den kugelrunden Häufchen roter Brutkörper, die an den Blattspitzen sitzen, leicht zu erkennen. Gut entwickelte, reine Rasen sind jedoch selten, meist wächst die Art einzeln zwischen anderen Moosen, die Brutkörper bleiben dann lange hell gelbgrün. Auch Perianthien sind (sehr) selten. In diesem Zustand ist die Art leicht zu übersehen oder zu verwechseln und muss sorgfältig von ihren Verwandten unterschieden werden. Gute Zeichnungen und Bestimmungshinweise: Buch (1933a). Meist einzeln oder in kleinen Rasen auf halboffenen Felsköpfen, in Blockhalden, Steinbrüchen und an alten Mauern an feuchten bis mäßig trockenen Stellen. Besiedelt werden vor allem neutrale bis schwach saure Unterlagen. Besonders zwischen anderen Moosen über Basalt, Diabas, Vulkanit, Granit, viel seltener auf Rinde oder saurem Waldboden. In stark sauren Nadelwaldgebieten selten oder fehlend. Begleiter sind: Barbilophozia barbata, B. hatcheri, Lophozia sudetica, Tritomaria quinquedentata, Cephaloziella divaricata, Racomitrium heterostichum, Hypnum cupressiforme, Hedwigia ciliata, Grimmia trichophylla. Caspari (2004) beschreibt eine Lophozia longidens-Gesellschaft auf schwach bis mäßig sauren Felsflanken an Steilhängen in lichten Wäldern des Luzulo-Quercetum petraeae. Soziologische Angaben aus anderen Gebieten fehlen.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in einigen Mittelgebirgen, besonders in der Rhön über Basalt und im Saar-Nahe-Hügelland über Vulkanit sowie in den Alpen. Im Hügelland selten, meist auf Sandstein. Fehlt im norddeutschen Flachland. NB, ST: Nur im Harz zerstreut: Loeske (1904; 1905); Zschacke (1905; 1908); Nörr (1969); K. Koppe (HAL !); M. Koperski (!); M. Preussing (!). NW: F. Koppe (1977); C. Schmidt (1991); J. Klawitter (in litt.). HE: Hauptverbreitung auf Basalt in der Rhön und am Meißner, sonst nur vereinzelt: Köhler (1925; 1936); J. Futschig (FR !); R. Düll (!); G. Schwab (!); W. Manzke (!); M. Preussing (!); C. Schmidt (!); 5116/3 Schieferfelsen O Simmersbach, 31.05.1997, WS; 5117/3 Allberg S Holzhausen, Diabasblöcke im Wald, 04.06.1997, WS. TH: Meinunger (1992); 5235/2 Wüste Kirche im Würzbachgrund O von Freienorla, 07.06.1974, LM; 5436/3 Saalburg, 8/1889, leg. Naumann (JE !). SN: Zusammenfassende Darstellung: F. Müller (2004). RP, SL: Düll (1995); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Hauptsächlich im Schwarzwald, vereinzelt im Odenwald: Nebel & Philippi (2005); M. Reimann (in litt.); M. Lüth (!); (!!). BY: Nordbayern: Auf Basalt der Rhön verbreitet. Zerstreut in den nordostbayerischen Grenzgebirgen: Familler (1917); F. Koppe (1955); E. Hertel (!); Paul (1943); REG (!); UBT (!); 6441/4 zwischen Silikatblöcken N Stadlern, 08.08.1997, LM; 6945/2 Höllbachgespreng, 15.06.1994 (!!); 5937/4 Tröstauer Forst, 02.05.1993 (!!); 7146/1 Kaltenberg, Felskuppen, mit Lophozia sudetica, 09.06.1996, WS; 6734/1 N Tyrolsberg, mit Lophozia sudetica, 06.05.1996, WS. Alpen: Zerstreut, vor allem außerhalb der Kalkgebiete, wahrscheinlich noch übersehen. Nachweise liegen von allen dort aktuell tätigen Bryologen vor; 8241/1 Hochfelln, 1550 m, 20.08.1993 (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Sie wächst fast immer vereinzelt zwischen anderen Moosen und ist leicht zu übersehen, daher ist die Bestandssituation schwer zu beurteilen. In den Hauptverbreitungsgebieten dürfte keine Gefährdung bestehen. Im Hügelland ist von einer schwachen Gefährdung auszugehen: RL 3. Nur in Sachsen scheinbar sehr stark zurückgegangen, hier wird sie von F. Müller (2004) mit RL 2 eingestuft.