Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Dichte, grüne, oft rot überlaufene, auffällige, kompakte Polsterrasen auf feuchtem Rohhumus über Gestein, selten auf Totholz. Hauptsächlich in hochmontanen und subalpinen Gebieten, in tieferen Lagen nur an kalten Sonderstandorten in Blockhalden und am Grunde von Felsen in tiefschattigen, engen Tälern. Kennart des Mylietum taylorii mit den Begleitern: Anastrepta orcadensis, Barbilophozia attenuata, Dicranum fuscescens, Lophozia ventricosa, Kurzia trichoclados, Cephalozia leucantha, C. bicuspidata, Bazzania tricrenata, Polytrichum formosum, P. alpinum und Odontoschisma denudatum. Soziologische Aufnahmen: Marstaller (1990; 1991a; 1992; 1997); Nebel & Philippi (2005). Jungermannia Eine schwierige Gattung mit mehreren polymorphen Arten. Erst die neueren Beschreibungen und Schlüssel von Váña (1974; 1975), Paton (1999), Schumacker & Váña (2000), Damsholt (2002) sowie Nebel in Nebel & Philippi (2005) erlauben eine sichere Bestimmung. Ältere Angaben, selbst von namhaften Bryologen, sind oft unsicher und für die Kartierung nur eingeschränkt brauchbar. Um sich einzuarbeiten, beginne man mit gut entwickeltem fertilem Material. Erst wenn man die weiter verbreiteten Arten an zahlreichen Proben kennen gelernt hat, kann man an die Bestimmung der übrigen gehen. Steriles und schlecht entwickeltes Material bleibt auch dann noch oft unsicher oder unbestimmbar.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den Alpen. Kleinere, geschlossene Verbreitungsgebiete finden sich in den höchsten Lagen einiger Silikatmittelgebirge und in den sächsischen Sandsteingebieten. Sonst nur noch an ganz wenigen Sonderstandorten: MV: 1648/1 Schwarzer See NW Sellin, nordexponierter Steilhang im Buchenwald, mit Barbilophozia attenuata, Cephalozia leucantha, Odontoschisma denudatum, Lophozia ventricosa, Lepidozia reptans, Dicranum fuscescens: Berg & Wiehle (1990). NB, ST: Im Oberharz, vor allem im Brockengebiet, bis heute: Loeske (1903); Marstaller (1991a); (!!). HE: Köhler (1925; 1936); 4423/3 um den Staufenberg im Reinhardswald, 1858, leg. Möhl im Herbar Laubinger (GOET !). TH: Meinunger (1992); Marstaller (1997). SN: Im Elbsandsteingebirge und um Oybin bis heute zahlreich. An den übrigen alten Fundstellen verschollen. Zusammenfassende Darstellung: F. Müller (2004). BW: Im Hochschwarzwald und an einer Stelle im Odenwald. Zusammenfassende Darstellung: Sauer in Nebel & Philippi (2005). BY: Nordbayern: In Hochlagen des Bayerischen Waldes bis heute verbreitet, u. a. (!!). 7448/2 Eichenberg, auf Totholz, 28.05.1996, LM. Im Fichtelgebirge und um Regensburg verschollen, Familler (1917); A. Huber (1998). Bemerkenswerter Neufund in Mittelfranken: 6633/1 Schwarzachklamm, nordexponierte Sandsteinfelsen, 26.05.2001, M. Reimann (2005). Alpen und Südbayern: In den Alpen besonders in der Latschenzone auf dicken Humusauflagen häufig, verbreitet in Bergwäldern auf Totholz, steigt vereinzelt bis ins Vorland herab.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen überall in großen Beständen. Auch im Hochschwarzwald, im Bayerischen Wald, am Brocken und in den sächsischen Sandsteingebieten haben sich die Bestände gut erhalten. Hier ist die Art ungefährdet. In den übrigen Gebieten sind die Vorkommen klein und müssen geschützt werden, insbesondere sollten Waldkalkungen in der Umgebung dieser Fundstellen unbedingt unterbleiben: RL R. In Hessen ist sie verschollen:RL 0.