Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Grüne Pflanzen mit tief eingeschnittenen Blättern, die Spitzen der Blattlappen sind stumpflich bis abgerundet und erinnern an eine kleine Lophozia obtusa. Die Art ist aber an den Unterblättern und den Ölkörpern davon leicht zu unterscheiden. Die Darstellung bei K. Müller (1951–1958) ist ungenügend, die dort in Fig. 297 gezeichneten Pflanzen dürften kaum hierher gehören. Gute Beschreibungen und Schlüssel geben Schumacker et al. (1986), Paton (1999) und Damsholt (2002). Kalkmeidende Art in weichen, lockeren Rasen auf feuchtem bis nassem Silikatgestein und an torfigen Grabenrändern. Soziologische Angaben aus unserem Gebiet fehlen, aus Belgien beschreiben Schumacker et al. (1986) ein Pellio epiphyllae-Nardietum insectae, das wohl weitgehend auch unseren Verhältnissen entspricht. Begleiter sind: Dicranella heteromalla, Diplophyllum albicans, Calypogeia muelleriana, Cephalozia lammersiana, Mnium hornum, Sphagnum fimbriatum.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Eine Verbreitungskarte für Europa bringen Schumacker et al. (1986). Die Art ist in unserem Gebiet äußerst selten und bislang nur von vier Stellen sicher bekannt. Die Angaben in K. Müller (1951–1958) wurden von Schumacker et al. (l. c.) teilweise revidiert, sie gehören zu Nardia geoscyphus, die anderen, unbelegten Angaben erscheinen ebenfalls zweifelhaft und bleiben unberücksichtigt. TH: 5431/4 Bibergrund N Fehrenbach, nasses Porphyrgestein, vergl. Meinunger (1992); 5332/443 SO Obstfelderschmiede, Wegböschung, 08.03.2007, H. Grünberg (!). SN: 5247/2 Pöbelbachtal unterhalb Oberpöbel, feuchtschattige Quarzporphyrfelswände in einem Steinbruch, mit Gymnocolea inflata, F. Müller (2004). BY: Bayerischer Wald: 7046/3 Torfige Grabenwand eines Bächleins W des „Großen Filzes“ bei St. Oswald, 22.07.1968, J. Futschig (FR !), vergl. auch Schumacker et al. (1986).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen ist nichts bekannt. Die Art ist unauffällig, im Gelände leicht zu übersehen und vielleicht an weiteren Stellen in den Silikatmittelgebirgen zu erwarten. RL R.