Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wird vor allem mit Lophozia obtusa leicht verwechselt, ein sicheres Unterscheidungsmerkmal sind Stängelquerschnitte. Bei Barbilophozia kunzeana sind alle Zellen, auch die inneren, dickwandig, dagegen hat Lophozia obtusa im Querschnitt dünnwandige Zellen (vergl. Paton 1999). Mittelgroße, bräunliche Art, meist einzeln zwischen anderen Moosen, manchmal auch in lockeren Rasen. Nur auf sauren Unterlagen, auf Rohhumus, Waldboden, Humus über Blöcken, in Steinbrüchen sowie in nassen Quellmooren, im Randbereich von Hochmooren und in Feuchtheiden. Begleiter sind: Pleurozium schreberi, Dicranum scoparium, Leucobryum glaucum, Sphagnum-Arten. Soziologische Aufnahmen liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Durch das ganze Gebiet, in fast allen Bundesländern nachgewiesen, aber fast überall sehr selten. Vielleicht manchmal übersehen, besonders wenn die Art einzeln wächst und dann anderen Barbilophozia- und Lophozia-Arten recht ähnlich ist. SH: N. Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973). NE: F. Koppe (1964); Koperski (1988; 1996); K. Buse (!); H. & G. Baur (!); 3031/3 Tälchen S Güneitberg O von Quartzau, 14.10.1993 (!!). BB: Warnstorf (1903); JE, leg. Jaap (!); Schaepe (1986). NB, ST: Im Oberharz, wo sich auch die Typuslokalität befindet, anscheinend etwas weiter verbreitet: Loeske (1903); U. Jensen (1987); 4229/1 Rotenbeckbruch SW Torfhaus, 31.10.2002, M. Koperski (!). Solling: 4223/1 kleiner Sandstein im Mecklenbruch, M. Preussing (!). NW: F. & K. Koppe (1974); Düll (1987; 1995). HE: Köhler (1925); J. Futschig (FR !); Futschig & Philippi (1963); F. & K. Koppe (1969); Meinunger (1992). TH: Meinunger (1992). SN: Zerstreut im Erzgebirge, sonst selten: Schade (1924; 1936); F. Müller (1996; 2000; 2004); Biedermann (1997); Baumann & Reimann (2001). BW: Nebel & Philippi (2005). BY: Nordbayern: Familler (1917); F. & K. Koppe (1931; 1969); Dürhammer (1995); Meinunger (1992); M. Koperski (!); J. Futschig (FR !); 5936/2 Kornbach, auf Quarzblock in Borstgrasrasen, 640 m, 11.09.2002, W. Wurzel (!); 6936/3 Waldmoor W von Haid, auf vermoderndem Stubben, 16.05.1996, WS. Alpen: Lübenau (1990); Paul & v. Schoenau (1932; 1933); K. Koppe (1964); 8532/3 Aschenkopfsattel, mit Pohlia drummondii, 21.06.1959, R. Lotto (!); 8626/2 Bergsturzhalde S der Aibele-Alpe, 30.08.1996, LM.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Im Oberharz, in der Hohen Rhön, in Nordostbayern sowie im Westerzgebirge ist die Art etwas weiter verbreitet und weniger gefährdet: RL 3. In allen übrigen Gebieten ist die Art sehr selten und teilweise verschollen: RL R.