Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gelb- bis braungrünes Felsmoos mit kriechendem Primärspross und aufsteigenden, büschelig verzweigten, trocken abwärtsgekrümmten Seitensprossen. Auf neutralen bis schwach sauren Silikatgesteinen, meist an stark geneigten bis senkrechten, regengeschützten Überhangsflächen, sowohl an sonnigen als auch beschatteten Stellen. Typische Begleitarten sind: Hypnum cupressiforme, Leucodon sciuroides, Homalothecium sericeum, Cynodontium bruntonii, Bryum capillare, Metzgeria furcata, Frullania-Arten, Porella platyphylla sowie Leprocaulon microscopium und weitere, meist lepröse Flechten. Soziologische Angaben in: Drehwald & Preising (1991), Marstaller (1996b; 2002); Nebel & Philippi (2001); Lauer (2002); Caspari (2004). In früheren Zeiten wird auch über Vorkommen an alten Eichen und Buchen berichtet, doch wurde die Art später im Gebiet nicht mehr epiphytisch gefunden.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die wärmeliebende, submediterransubatlantische Art befindet sich im Gebiet an ihrer östlichen Arealgrenze, nördlich geht sie noch bis Dänemark und Südskandinavien. Hauptverbreitung in den mittelrheinischen Gebirgen und im Schwarzwald, hier bis 1200 m aufsteigend. Nach Norden und Osten zu wird sie dann rasch sehr selten. SH: 1524/3 Silberbergen, an Buche, 1858, leg. Hinrichsen in N. Jensen (1952), Düll (1994a) bezweifelt diese Angabe, hat aber kein Belegmaterial gesehen. NB: An Eichen im Solling: Milde (1869). Sonst meist epipetrisch: Milde (1869); Limpricht (1895); Nowak (1965); Drehwald & Preising (1991); 3721/3 Springsteine, M. Koperski (in litt.). ST: Mehrfach im Unterharz: Loeske (1903); Zschacke (1908); Neubestätigungen fehlen. NW: F. Koppe (1977); Düll (1980; 1987); Tautz & Weddeling (2004); M. Stech (in litt.); C. Schmidt (1996); 3719/4, C. Schmidt (in litt.). HE: Grimme (1936); J. Futschig (FR !); G. Schwab (in litt.); Röll (1926); Laubinger (1903); 5321/3 Basaltfelsen im Walde zwischen Meiches und Ulrichstein, Juli 1904, Herbar Laubinger (GOET, !). TH: Vereinzelt im nordwestlichen Thüringer Wald und an der oberen Saale: Meinunger (1992); Marstaller (1996b; 2001; 2002b); Meinunger & Köckinger (2002). SN: Nur eine sichere Angabe: 5438/4 in kleinen Räschen am Felsen bei Plauen-Reißig, Spindler in Riehmer (1926). – Unsichere, nicht in die Karte übernommene Angaben: Rabenhorst (1863), vergl. Riehmer (1926) und F. Müller (2004). RP, SL: In den rheinischen Gebirgen hat die Art ihre Hauptverbreitung im Gebiet, hier überall an geeigneten Lokalitäten und stellenweise häufig, auch sekundär an angesprengten Straßenfelsen. Zusammenfassende Darstellungen: Düll (1995); Lauer (2002; 2005); Caspari (2004). BW: Nur im Schwarzwald, früher auch im Odenwald: Philippi (1972); Nebel & Philippi (2001). BY: Nur ein sicherer Nachweis im Frankenwald: 5636/1 NSG Höllental, auf Diabas, Marstaller (2002). – Zu streichen: Kulmbach, leg. Harz in Düll (1994a). Harz, dessen Herbar sich in M befindet, hat sich wohl nie ernsthaft bryofloristisch betätigt, vergl. Frahm & Eggers (2001). Seine Angaben auf den Herbarproben, die er vermutlich vielfach durch Tausch erworben hat, sind unkonkret und allgemein gehalten und grenzen fast an Fälschungen, sie wurden von uns grundsätzlich nicht berücksichtigt.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in Teilen von RP und SL ist die Art weiter verbreitet, sie kommt hier bisweilen in größeren Beständen und auch an Sekundärstandorten vor und kann als ungefährdet gelten. In BW ist sie nach Nebel & Philippi (2001) insgesamt gefährdet: RL 3. In den übrigen Gebieten ist sie wegen großer Seltenheit gefährdet: RL R, alle Vorkommen sollten, soweit nicht bereits geschehen, als Schutzgebiete gesichert werden. Aus SH, ST und SN liegen keine Neubestätigungen vor: RL 0.