Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Weiche, hell- bis dunkelgrüne, etwas glänzende Rasen. Meist mit Sporogonen und an den aufrechten, länglichzylindrischen, symmetrischen Kapseln schon im Gelände gut zu erkennen. Sterile Pflanzen sind manchen Hypnum-Formen, insbesondere H. cupressiforme var. resupinatum sehr ähnlich und müssen mikroskopisch untersucht werden, vergl. die Ausführungen von Sauer in Nebel & Philippi (2001). Hauptsächlich Epiphyt auf basenreicheren oder eutrophierten Laubholzrinden an lichten Stellen. Vor allem an Obstbäumen, Holunder, entlang von Fließgewässern besonders an Salix und Esche, an Alleen und freistehenden Bäumen, in Feldgehölzen und an Waldrändern. In geschlossenen Wäldern meist fehlend, aber ausnahmsweise auch auf Beton und Gestein. Begleiter sind zahlreiche Orthotrichum-Arten, Tortula laevipila, T. papillosa, Frullania dilatata, Radula complanata, Hypnum cupressiforme, Leucodon sciuroides, Bryum flaccidum, Amblystegium serpens, Leskea polycarpa, Dicranoweisia cirrata, Brachythecium velutinum, B. rutabulum, Homalothecium sericeum und zahlreiche Rindenflechten. Kennart des Pylaisietum polyanthae, soziologische Angaben: Marstaller (1985); Drehwald & Preising (1991); Ahrens (1992); Nebel & Philippi (2001); Lauer (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im Flach- und Hügelland bis in die untere Montanstufe, vor allem in Kalkgebieten und Gebieten mit hohem Laubholzanteil. In nadelwaldreichen Sand- und Silikatgebieten selten bis streckenweise fehlend. Die Art wird in höheren Gebirgslagen deutlich seltener, in den Alpen nur in den Tälern.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wächst meist in Einzelrasen zwischen ihren Begleitern, ist an geeigneten Stellen verbreitet, wird aber steril bei Kartierungsarbeiten leicht übersehen. Sie war in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Industriegebieten mit hoher Luftverschmutzung, insbesondere in Mittel- und Ostdeutschland, in vielen Gegenden sehr stark zurückgegangen oder völlig verschwunden, was sich auch noch in der Verbreitungskarte widerspiegelt. Seit sich die Luftqualität im letzten Jahrzehnt wieder deutlich gebessert hat, ist sie gegenwärtig dabei, auch in ihre verlorenen ehemaligen Wuchsgebiete wieder einzuwandern. Eine ernsthafte Gefährdung der Art besteht jetzt nicht mehr.