Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist Rhytidiadelphus squarrosus ähnlich, wurde in der Vergangenheit in der Literatur meist als deren var. calvescens geführt und blieb dementsprechend unbeachtet. Erst nachdem sie wieder als eigenständige Art unter ihrem ursprünglichen Namen angesehen wird, wird auch wieder mehr auf sie geachtet. Zur Bestimmung benutze man den Schlüssel und die Beschreibungen von Loeske (1903), Sauer in Nebel & Philippi (2001) und F. Müller (1991; 1995a). An frischen, feuchten oder quelligen, schwach bis mäßig sauren und mäßig nährstoffreichen, meist schattigen Standorten in Wäldern. Oft in Quellfluren und in der Nähe von Bächen, in Hochstaudenfluren und subalpinen Zwergstrauchheiden. In tieferen Lagen in Auenbereichen und Moorwäldern. Begleiter sind: Thuidium tamariscinum, Cirriphyllum piliferum, Eurhynchium angustirete, E. striatum, Rhtytidiadelphus triquetrus, Plagiochila asplenioides, Trichocolea tomentella. Ökologische Angaben: Sauer in Nebel & Philippi (2001); F. Müller (1995a; 2004). Während R. squarrosus im Gebiet meist an anthropogenen Standorten vorkommt, findet sich R. subpinnatus fast ausschließlich an naturnahen Stellen.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den Gebirgen, im Hügelland vereinzelt: F. Müller (1995a). Die Verbreitung ist in vielen Gebieten noch unvollständig bekannt und die Verbreitungskarte entsprechend lückenhaft: NB: Im Harz anscheinend weiter verbreitet, im Weserbergland vereinzelt: Loeske (1903); Düll (1994a); Jurkutat (2002); mehrere Nachweise M. Preussing (!). ST: Nur im Harz: Loeske (1903); Zschacke (1905); Düll (1994a); F. Müller (1995a). NW: C. Schmidt (1994; 1996); F. Müller (1995a); Düll (1980; !). HE: Röll (1926); Grimme (1936); F. Müller (1995a). TH: Meinunger (1992); F. Müller (1995a; in litt.); M. Preussing (!); 5532/1 Moor bei Friedrichshöhe, 8/1999, L. Jeschke (!). SN: F. Müller (1991; 1995a; 2004). RP: 5606/3 Senkenbusch SO Wiesbaum, 02.01.2005, R. Düll (!). BW: Zusammenfassende Darstellung: Sauer in Nebel & Philippi (2001); weitere Angaben M. Reimann (in litt.); 7622/3 S von Hohenstein, im Wald auf Steinblöcken, 17.08.1999, WS. BY: Nordbayern: Familler (1913); F. Müller (1995a); A. Huber (1998); E. Hertel (in litt.); M. Reimann (in litt.); W. Wurzel (!); K. Offner (!); L. Krieglsteiner (!); U. Teuber (!); 5635/2 N Carlsgrün, sumpfiges Waldgebiet, 14.08.2002, WS; 6839/3 S Schneckenreuth, 07.08.1997, WS; 6943/4 Wald W Patersdorf, mit Rhytidiadelphus loreus und R. triquetrus, 30.08.2001 (!!). Südbayern: Familler (1913); F. Müller (1995a); Paul (1943); H. Lauer (in litt.); M. Preussing (!); K. Offner (!); W. Braun (!); 7344/3 Waldsumpf S Zeitlarn, 03.09.1994, LM; 7442/3 Waldsumpf S von Elpersdorf, c. spor., 16.03.1998, WS; 7445/2 Erlenbruch am Bach bei Heiligenbrunn, c. spor., 09.03.1998, WS; 7446/3 Neuburger Wald, Bachrand, 08.03.1998, WS; 7739/1 Hangmaul, in Waldgraben, 22.03.1998, WS; 7827/1 W von Keltershausen, 13.09.1992 (!!); 8138/4 Hochstraßerseen, 01.09.1995, WS; 8228/3 SO Betzigau, 02.09.1996, WS. Alpen: Anscheinend ziemlich verbreitet: Familler (1913); F. Müller (1995a); R. Lübenau (!); J. Ewald (!); 8333/3 Weghausköchel, Fichtenmoorwald, 675 m, 02.08.1982, R. Lotto (!); 8532/1 Waldeckmoor, 23.09.1995, R. Lotto (!); 8533/1 Ötzwald N Klais, 890 m, 03.09.1992, R. Lotto (!); 8240/4 S Unterwössen, 03.09.1993 (!!); 8340/1 Breitenstein WSW Ettenhausen, 06.09.1993 (!!); zahlreiche weitere Nachweise (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen liegen keine zuverlässigen Angaben vor. Die Art scheint in den Alpen und deren Vorland nicht selten zu sein. Hier und in den höheren Mittelgebirgen scheint eine ernsthafte Gefährdung nicht vorzuliegen. In den übrigen Gebieten sind wegen mangelhafter Datenlage gesicherte Angaben zur Gefährdung nicht möglich.