Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Amphibisches Moos. Die schwimmende Wasserform ist durch herz- oder fächerförmige Thalli mit langen, bandförmigen Bauchschuppen auffällig und leicht kenntlich. Die Landform bildet Rosetten, die anderen Riccia-Arten ähnlich sind. In ufernahen Bereichen stehender, mesotropher Gewässer, meist an halbschattigen Stellen zwischen Phragmites und Typha. In Altwässern großer Flusssysteme, im Randbereich von Seen und Teichen sowie in Kleingewässern und Gräben. Kennart des Ricciocarpetum natantis, Begleiter sind Riccia fluitans, Lemna minor, L. trisulca, Spirodela polyrrhiza. Soziologische Angaben: Dunk (1972); Bolbrinker (1978); Cordes & Kuhbier (1981); F. Müller (2004); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im Flach- und Hügelland, vereinzelt bis in die submontane Stufe. Im Westen auch im Flachland auffallend selten. SH- Ostteil, MV, STE, SN: Entlang der Elbe sowie in den Gebieten östlich und nordöstlich davon an geeigneten Stellen regelmäßig vorhanden. In den übrigen Gebieten recht selten mit leichten Häufungsgebieten in Ostthüringen, am Oberrhein und in der Oberpfalz: NE: F. Koppe (1964); Cordes & Kuhbier (1981); Eckstein & Homm (1992); Buse (1998); Koperski (1998 a); 3126/1 Teich S Hetendorf, 27. 2. 2002, WS. NB, ST: Quelle (1902); F. Koppe (1944); Loeske (1903; 1905); Zschacke (1903; 1912); Bernau (1916); P. Kaiser (1907). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980); Heinrichs (1995). HE: Köhler (1925; 1936); J. Futschig (FR !); G. Schwab (in litt.); A. Paul (in litt.). TH: Meinunger (1992); 4630/3 H. Grünberg (!); K. Strumpf (!). SN: Schade (1924; 1936); Bergner (1937); S. Hahn et al. (1991); Reimann (1997); Biedermann (2000); F. Müller (2004). RP: Lauer (2005). BW: Zusammenfassende Darstellung: Sauer in Nebel & Philippi (2005). BY: Hauptverbreitung in Teichgebieten in Mittelfranken und in der Oberpfalz, sonst sehr selten: Familler (1917); Dunk (1972); B. Kaiser (2001; 2004); D. Reinhardt (in litt.); Einzelangaben mehrerer Bryologen und (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Unter günstigen Bedingungen kann die Art rasch große Bestände aufbauen, wenn die Standorte periodisch trocken fallen, kann sie als Landform weiterwachsen. Die Größe der Bestände kann auch bei sonst unveränderten Bedingungen jährlichen Schwankungen unterliegen. Insgesamt ist die Art im Gebiet teilweise stark zurückgegangen. Ursachen sind Vernichtung vieler Wuchsstellen und Umwandlung fast aller Teichgebiete in intensiv bewirtschaftete Fischzuchtanlagen. Daneben vermutet Philippi in Nebel & Philippi (2005) als weitere Gefährdungsursachen die Eutrophierung der Gewässer sowie negative Einflüsse von Umweltchemikalien. Für das Gesamtgebiet ist die Art als gefährdet einzustufen: RL 3, dabei kann in Teilgebieten die Gefährdung wesentlich höher liegen.