Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Lockere Rasen auf neutraler Erde oder Humus in Felsspalten, durch einen Wachsüberzug meist bläulich- oder weißlichgrün gefärbt und dadurch im Gelände auffällig. Im Schwarzwald mit Amphidium mougeotii, Tortella tortuosa und Fissidens dubius: Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Eine überwiegend alpin verbreitete Art, die sonst nur noch an wenigen Sonderstandorten in den Mittelgebirgen nachgewiesen wurde: ST: 4231/4 und 4232/3: „Im Jahre 1846 von Hampe‘s Gehilfen Clasen und im Jahre darauf auch von Hampe in den „Eugen Wegen“ im Bodethal, an feuchten Felswänden gesammelt und in seinen Dekaden ausgegeben“, Loeske (1903); Thale, am oberen Fußwege nach dem Hexentanzplatze, leg. Kalmus, Loeske (1904); Zschacke (1905). Seitdem wurde die Art nicht wieder bestätigt. NW: 4507/3 Mühlheim an der Ruhr, 1860, leg. C. Haussknecht, Geheeb (1876). BW: Sehr selten im Hochschwarzwald, im Hegau und am Alpenrand, letzter Nachweis 1970: Nebel & Philippi (2000). BY: Nordbayern: 5525/43 An den steilen, schwer zugänglichen Basaltwänden des Ressberges bei Gersfeld, häufig und mit reichlichen Früchten, mit Grimmia conferta und Bartramia ithyphylla, Geheeb (1870), eine Nachsuche in jüngster Zeit durch K. Offner, I. Dietz und C. Schmidt erbrachte keine Neubestätigung. Von der alten, von Funck entdeckten Fundstelle bei 5936/3 Berneck, Walther & Molendo (1868), Familler (1911), schickte uns E. Hertel einen vermutlich von Laurer gesammelten Beleg: „bisher nur bei Berneck hinter dem Kellerhause 128, wo die alten Schindeln auf Diabas anstossen“. 6233/4 In einer Dolomitspalte bei Egloffstein, Kaulfuss in Familler (1911). Alpen und Südbayern: Zahlreiche ältere Angaben: Molendo (1865); Familler (1911); Paul & v. Schoenau (1925; 1933); Paul (1924); K. Koppe (1968); Herzog & Paul (1920). Neufunde M. Reimann (2005): 8628/1+3 Felsspalten am Rauheck, mehrfach, 24.07.2004; 8727/2 Linkerskopf, Nordgrat unterhalb der steilen Wand, 03.09.2004 sowie weitere Fundstellen in diesem Quadranten; M. Reimann (2006a).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die meisten Fundstellen dürften klein gewesen sein, so schreibt schon Molendo (1865): „Selten auf thonigen Blössen“. Außerhalb der Alpen ist die Art seit über 30 Jahren nicht mehr nachgewiesen und verschollen. Sie ist vor 1900 gelegentlich an alten Torfstichwänden, sonst aber nie an Sekundärstandorten gefunden worden und scheint wenig ausbreitungsfreudig zu sein. Wahrscheinlich wurde sie früher auch durch zu reichliches Sammeln geschädigt, wie Loeske aus dem Harz berichtet, und vermutlich war auch Geheeb, wie Belege in verschiedenen Herbarien zeigen, in dieser Hinsicht leider nicht besonders zurückhaltend. Trotzdem müssen bei dem offensichtlich starken Rückgang der Art noch andere Ursachen wirksam sein. Die Chancen für eine Wiederbestätigung in den Mittelgebirgen dürften sehr gering sein. In den Alpen ist nach den Neufunden von M. Reimann mit weiteren Bestätigungen zu rechnen. In den Alpen: RL R, übrige Gebiete: RL 0.