Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde erst in neuerer Zeit von Proskauer in K. Müller (1951–1958: 1304) beschrieben. Die Unterschiede gegenüber Anthoceros agrestis liegen vor allem in der Sporenmorphologie. Der Thallus ist kleiner als der von A. agrestis, aber dick. Futschig in Grolle (1983: 424) nennt einige weitere Unterscheidungsmerkmale. Die Sporogone sind meist kürzer und dicker als bei A. agrestis und oft hornförmig gebogen. Die Sporen sind bei A. neesii braunschwarz, bei A. agrestis grauschwarz. Die Art wächst wie die übrigen Vertreter dieser Gattung auf neutralen bis schwach sauren, lehmigen, dauerfeuchten Ackerböden. Neben Anthoceros agrestis und deren üblichen Begleitern finden sich als Besonderheiten in ihrer Gesellschaft regelmäßig Notothylas orbicularis und Riccia ciliata: Futschig (in litt.). Soziologische Aufnahmen in: Manzke (2004; 2006).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Selten im Hessischen Bergland und im Westerwald. Die Art wurde im Gebiet erstmals von J. Futschig entdeckt: Grolle (1983). Sie ist vielleicht auch noch in anderen Gebieten, die im Areal von Notothylas orbicularis liegen, zu erwarten. HE: Mehrfach in tieferen Lagen im Vogelsberg und bei Usingen im Taunus J. Futschig (FR !); Kellner (1987). 5521/4 Stoppelacker W Wettges, 440 m, 29.09. 2002, S. Caspari (!). Mehrere neue Nachweise im Vogelsberg durch W. Manzke (2004). RP: Neufunde im Westerwald TK 5313/3 und 5412/2 im Herbst 2002 durch V. Buchbender und E. Fischer (in litt.), auch hier zusammen mit Notothylas orbicularis und „wohl weiter verbreitet“.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wächst nur in kleinen Beständen zwischen ihren Begleitmoosen. Sie ist an einigermaßen extensive Ackerbaumethoden mit späten Umbruchzeiten gebunden. Leider werden derartige Bewirtschaftungsmethoden heute selten praktiziert. Hält die derzeitige Entwicklung an, wird die Art künftig völlig verschwinden. Für ihre dauerhafte Erhaltung sind, gemeinsam mit Notothylas orbicularis, langfristig angelegte Artenhilfsprogramme erforderlich, vergl. Manzke (2004). Die Art ist im Gebiet stark gefährdet: RL 2