Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Olivgrüne bis bräunliche, meist dichte Rasen. Auf basenreichen, ständig feuchten, oft etwas überrieselten Silikatgesteinen an schattigen oder absonnigen Stellen. Meist in der Nähe von Bächen oder Wasserfällen sowie in Quellfluren. Kennzeichnet einen eigenen Blindia acuta-Verein innerhalb des Diplophyllo-Scapanietum. Charakteristische Begleitarten sind: Amphidium mougeotii, Fissidens osmundoides, Diplophyllum albicans, Scapania nemorea, S. undulata, Pellia epiphylla, Heterocladium heteropterum und Mnium hornum. Soziologische Angaben mit Blindia acuta finden sich in: Philippi (1982); Marstaller (1984a); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in einigen höheren Silikatmittelgebirgen und in den Alpen: NB, ST: Im Harz nur an wenigen Stellen: Loeske (1903); Philippi (1982); 4129/42 Ilsetal, unter dem Ilsestein, 300 m, 21.06.2004, und 4230/1 Straße zwischen Drei Annen Hohne und Schierke, Granit, 590 m, 22.06.2004, M. Koperski (!); 4129/4 Eckertalsperre, F. Müller (in litt.); 4229/3 Osthang des Rehberges, 25.08.2000, M. Preussing (!); 4229/2 Schwarzes Schluffwasser, an Mauern, 22.04.2007, H. Thiel & M. Preussing. TH: Nur im nordwestlichen Thüringer Wald, sehr selten und spärlich: Meinunger (1992); Marstaller (1984a); 5229/2 Beginn des Schmalwassergrundes bei Dietharz, Oktober 2003 (!! mit C. Schmidt). SN: Im Erzgebirge von Riehmer (1925; 1926) im Pockautal entdeckt. Nachdem die Art über Jahrzehnte unbestätigt blieb, gelangen in jüngster Zeit mehrere neue Nachweise: Borsdorf & Siegel (1988); Biedermann (2000); F. Müller (2004). BW: Im Hochschwarzwald ziemlich verbreitet, im Nordschwarzwald zerstreut: Philippi (1972); Nebel & Philippi (2000); 6918/4 Kloster Maulbronn, feuchter Sandstein im Innenhof, 24.06.2001, M. Preussing (!). BY: Bayerischer Wald: Im hohen Bayerischen Wald nicht selten, vereinzelt im vorderen Bayerischen Wald und bei Passau: Familler (1911; 1913); F. & K. Koppe (1931); M. Reimann (in litt.); U. Teuber (in litt.); zahlreiche eigene Funde; 7043/1 Hirschenstein und 7144/1 Dreitannenriegel (leg. Lickleder in M, det. !). Alpen: Außerhalb der Kalkgebiete regelmäßig vorhanden, nach Herzog & Paul (1920) im Flyschgebiet häufig: Familler (1911); R. Lübenau (!); R. Lotto (!); Paul & v. Schoenau (1932); Paul & Poelt (1950); Futschig (1954) sowie eigene Funde.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Im Schwarzwald, Bayerischen Wald und den Alpen kommt sie teilweise in größeren Beständen vor, sie erscheint hier nicht gefährdet, sollte aber dennoch geschont werden. Im Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge sind die Vorkommen klein und an wenige geologische Sonderstandorte gebunden, hier: RL R.