Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Im Einklang mit Nyholm (1993) und Zolotov (2000) betrachten wir Bryum bimum als eigenständige Spezies. Sie ist viel eher mit Formen von B. creberrimum zu verwechseln als mit B. pseudotriquetrum, von dem sie sich wahrscheinlich auch ökologisch etwas unterscheidet. In der Literatur über unser Gebiet wird sie bis in die Gegenwart nur als Varietät von B. pseudotriquetrum geführt, eine bequeme, nicht unbedingt sachlich gerechtfertigte Methode, die dazu führt, dass diese Art so gut wie gar nicht beachtet wird. Kräftige, etwas glänzend olivgrüne, meist rotbraun überlaufene, dicht rhizoidfilzige Pflanzen. Insgesamt etwas kleiner als Bryum pseudotriquetrum, aber viel häufiger mit Kapseln. Zellen meist schmäler (Demaret 1993), Zellwände im Mittel etwas dicker (Zolotov 2000) als bei B. pseudotriquetrum. An nassen, kalkhaltigen bis kalkreichen Standorten in Sand- und Kiesgruben, Steinbrüchen, Straßen- und Bahneinschnitten, auf nassen Felsen sowie auf gekalkten Waldwegen mit weiteren Bryum-Arten, Aneura pinguis, Leiocolea badensis, Dicranella varia, Barbula convoluta, Cratoneuron filicinum und Calliergonella cuspidata. Gesicherte soziologische Angaben liegen nicht vor. Fehlt weitgehend in Quellfluren, Nasswiesen und Niedermooren, wo B. pseudotriquetrum verbreitet ist.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) In die Karte wurden nur von uns geprüfte Belege sowie Angaben von Dolnik (2003), Warnstorf (1906) und Caspari (2004) eingetragen, sie ist daher noch sehr unvollständig. Die Art kommt im ganzen Gebiet vor, anscheinend hauptsächlich in Gebirgsgegenden, z. B. auf dem 8531/4 Zugspitzplatt bis 2500 m (!!), doch sind Verbreitungsschwerpunkte noch nicht erkennbar.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die meisten Vorkommen liegen an nassen, bryologisch reichen Sekundärstandorten, die Art dürfte für das Gesamtgebiet nicht stärker gefährdet sein, wobei allerdings in vielen Gegenden die Bestandsgrößen erst noch genauer ermittelt werden müssen.