Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Auf neutralen bis schwach kalkhaltigen Unterlagen an offenen bis halbschattigen, feuchten bis mäßig trockenen Stellen. An Moorgräben, in Kies- und Sandgruben, an offenen Stellen in Rasengesellschaften, auch an Mauern, in Steinbrüchen und auf schwermetallhaltigen Böden. Schattig gewachsene Formen sind blassgrün mit dünnwandigen Zellen. An offenen und exponierten Stellen nehmen die Pflanzen eine gelbgrüne, hellgraue bis bräunliche Farbe an, und das Zellnetz wird dickwandiger.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Obwohl die Art relativ leicht zu erkennen ist, hat die Durchsicht umfangreichen Herbarmaterials gezeigt, dass sie oft nicht richtig bestimmt wurde. Die Karte wurde hauptsächlich nach von uns geprüften Belegen gezeichnet, Literaturangaben fanden nur ausnahmsweise Berücksichtigung. Eine wärmeliebende Art, die hauptsächlich im Flach- und Hügelland vorkommt und bis in die untere Montanstufe geht. Die meisten Vorkommen liegen im Westen, nach Osten zu wird sie deutlich seltener: SH: 1922/4 Tongrube Muldsberg, nördlicher Teil, 20.03.1991, WS. Folgende, von F. Koppe als Cephaloziella myriantha (Lindb.) Schiffn. bestimmte und unter diesem Namen in N. Jensen (1952) veröffentlichte Angaben gehören nach Belegen in dessen Herbar in STU hierher, rev. LM: 1524/2 Bültsee, Südufer, auf feuchtem Sand, 30.08.1924; 1623/3 feuchter Sandausstich bei Bahnhof Garlbeck, mit Cephaloziella divaricata und Cephalozia bicuspidata, 02.09.1928; 1626/2 Hänge der Schießstände nördlich Friedrichsort, 20.11.1920; 1826/1 Kiesgrube an der Bahn N Bordesholm, Sandhang, 31.10.1925; 1930/3 Knick am Klein Pönitzer See, 22.06.1924. NE: Geprüfte Belege: 2211/2 Langeoog, Ostland, Dünen NW der Meierei, feuchte Stelle, mit Lophozia capitata, 01.06.1971, F. Koppe (STU !); 2626/2 SW Ashausen, tonhaltiger, feuchter Sand, mit Pogonatum nanum, Fossombronia incurva, Riccardia incurvata, 11.10.1992, leg. et det. K. Buse (!); 2818/4 NO von Oslebshausen, Weidegrabenrand, 15.01.1983, leg. M. Koperski, det. R. Grolle (!); 3109/2 Lathen, Moor 5 km nördlich vom Ort, mit Cephaloziella elachista, 19.06.1955, leg. et det. F. Koppe (STU !); Belege aus 2218/1; 2318/2 und 2420/1 im Herbar U. Schwarz (!); K. Buse (1998 !). – Zu streichen: Sonstige Angaben in F. Koppe (1964; 1971), Belege in STU gehören zu anderen Arten, rev. LM (!). BB: 3552/2 Libbenichen, NSG „Grenzberg“, beweideter Halbtrockenrasen, 5/2002, leg. S. Rätzel, det. LM, vergl. Rätzel et al. (2004). NB: 3927/4 Innerstewiesen bei Salzgitter-Ringelheim, offener, schwermetallbeeinflusster Boden, Grasnelkenflur, 01.12.2002, F. Jurkutat (!); 4126/212 Schwalenberg NW von Ildehausen, Maulwurfshügel in Trockenrasen, 04.03.1998, M. Preussing (!). ST: 4336/4 Auf Erde zwischen den Sandsteinfelsen am Ostufer der Saale bei Rothenburg, 10.04.1988, leg. S. Huneck, det. LM (JE !); 4434/2 Trockenhang beim Sportplatz W von Ziegelrode, 25.09.1994, LM. NW: 4111/2 Artenschutzgewässer im Inkmannsholz S von Amelsbüren, 18.02.2006, C. Schmidt (!). HE: Mehrfach am Meißner: 4724/4, M. Preussing (!); 4725/3 Abraumterrasse N Gasthaus Schwalbenthal, 15.10.1988, leg. H. Lauer, det. LM (!). TH: 5533/3 Bahnmauer zwischen Steinach und Blechhammer, 20.08.1969, LM. – Zu streichen: Sandstein bei Oberhasel, Schindler in Meinunger (1992), ein Beleg in JE gehört zu Cephaloziella rubella, rev. LM (!). SN: Sichere Nachweise: 4746/4 Abhang in Diesbar, 13.04.1919, E. Stolle (DR !); 5049/3 Eulengrund O Krebs, sonniger, trockener Südhang auf Pläner-Fels, 13.06.1986, F. Müller (!); 5344/14 Heidelbachtal, Kalköfen, obere Wiese, offene Stelle an sonnigem Abhang, 11.04.2001, E. Seifert (!). – Alle übrigen Angaben bedürfen erneuter kritischer Prüfung, vergl. F. Müller (2004). RP, SL: 5309/4 Hardtwald oberhalb Hardtburg gegen Kirchheim, Unterdevon, 260 m, 24.01.1999, R. Düll (!); 5507/1 ehemaliger Bleiabbau unter Berresheim, Schlammgrube, 350 m, 9/2004, leg. R. Düll, det. J. Duda (!); 5608/3 Kalktrockenrasen bei Niederehl, R. Düll (!). Mehrere Belege im Herbar H. Lauer: 6312/2 Stolzenberg bei Bayerfeld (!); 6407/113 (!); 6411/124 S Frankelbach (!); 6513/322 SW Hochspeyer (!); 6615/132 NO Heidehof (!). Angaben und Belege S. Caspari (2004; !). BW: 7613/3 Waldweg O Sulz, 29.08.1999, WS; mehrere Belege U. Schwarz (!) und M. Reimann (!). Literaturangabe: 7811/4 Teufelsburg SW Kiechlingsbergen, Ahrens in Nebel & Philippi (2005). – Zu weiteren Angaben in Nebel & Philippi (2005) lag uns kein Belegmaterial vor.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt immer nur in kleinen Beständen vor und ist im Gebiet selten. Wie bei allen anderen Arten dieser Gattung ist ein direkter Schutz kaum möglich, sie kann nur über umfassenden Biotopschutz erhalten werden. Für das Gesamtgebiet erscheint eine Einstufung als gefährdet derzeit angemessen: RL 3.