Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kräftiges, bis 25 cm langes, dunkel- bis schwarzgrünes, flutendes Wassermoos auf kalkreichen Blöcken und Felsen an ganzjährig überschwemmten, raschfließenden Abschnitten klarer, kühler Gewässer. Nach R. Lotto soll die Bezeichnung „Schwarzwasser“ für manche Alpenbäche auf Massenvorkommen dieser Art zurückgehen. Kennart des Cinclidotetum aquatici, bei optimalen Bedingungen kommt es zur Ausbildung fast reiner Dominanzbestände. Begleitarten sind: Rhynchostegium riparioides, Cinclidotus fontinaloides, Fontinalis antipyretica, Amblystegium tenax, A. fluviatile. Soziologische Angaben finden sich in: Ahrens (1992); C. Schmidt (1993); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur an der oberen Donau und in Teilen der Alpen etwas weiter verbreitet, sonst sehr selten an starken, noch wenig zerstörten Kalkquellen und in sauberen Flussabschnitten im Hügelland. NW: 4516 Auf devonischem Massenkalk bei Warstein, 1872 von Borgstette entdeckt, F. Koppe (1977); C. Schmidt (1992; 1993). Neuerdings an 27 Stellen am Boker Kanal, an der Lippe und an der Pader gefunden, meist an Stauwehren auf Beton, Geyer & Schmidt (2005). TH: 5130/2 auf alluvialem Kalktuff im „Spring“, einer Quelle in Mühlberg, Röll (1915), seitdem verschollen, Meinunger (1992); 4935/2 im Wehrschuss der Ilm bei Bad Sulza, bei der Saline, Juni 1910, leg. C. Lindner, im Herbar Kaulfuss, UBT (!). BW: An der oberen Donau, auf der Schwäbischen Alb und im Alpenvorland noch zerstreut, zusammenfassende Darstellung bei Nebel & Philippi (2000). BY: Nordbayern: In mehreren Quellbächen in der Fränkischen Schweiz, Familler (1911); Walther & Molendo (1868); B. Kaiser (!); H. Lauer (!); an zwei Stellen in der Vils: 6737/4 Emhof, Wehranlagen und 6837/2 Traidendorf, Kalkfelsen in der Vils, Neumayr (1978). Südbayern: Am Alpenrand an zahlreichen Stellen um Garmisch, R. Lotto (!) und im Allgäu, R. Lübenau (!), sonst wenige Angaben, vielleicht noch manchmal übersehen: Familler (1911); Paul & v. Schoenau (1929; 1931); U. Beyerlein (!); H. Köstler (!); Höper (1996); Paul & Poelt (1950). 7531/3 Gersthofen, Uferverbauung am Lechkanal, 01.10.1999, K. Offner (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Große, bis heute gut besetzte Vorkommen gibt es noch an der oberen Donau, im Allgäu und um Garmisch. Die übrigen natürlichen Bestände sind auf wenige geologische Sonderstandorte beschränkt. Von zentraler Bedeutung für den Schutz der Art ist eine dauerhafte Erhaltung der wenigen noch verbliebenen sauberen Kalkquellen, in denen sie vorhanden ist. Von hier aus ist sie flussabwärts in der Lage, geeignete, meist sekundäre Wuchsstellen wenigstens vorübergehend zu besiedeln. Auch in den Hauptverbreitungsgebieten ist die Art als gefährdet, RL 3, einzustufen. Angesichts der ständigen weiträumigen Veränderungen, die an allen größeren Fließgewässern erfolgen, erscheint uns die Einschätzung bei Nebel & Philippi (2000) „höchstens schwach gefährdet“ als viel zu optimistisch. In Nordbayern und NW, Schmidt & Heinrichs (1999) ist die Art vom Aussterben bedroht: RL 1, in TH ist sie verschollen: RL 0.