Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Winzig kleine, grüne Pflanzen in lockeren Herden oder Rasen, meist mit Sporogonen. Besiedelt werden bergfeuchte, schattige, saure, aber basenreiche Silikatgesteine, die eine feinkörnige Struktur haben müssen, insbesondere Sandsteine, aber auch Gneis oder Granit und bestimmte Schichten des Rotliegenden. Meist in engen, luftfeuchten Bachschluchten, aber auch sekundär in alten Steinbrüchen und an angesprengten Felsen an Wegen und in Bahneinschnitten. Kennart einer bislang wenig bekannten Campylostelium saxicola-Brachydontium trichodes-Gesellschaft: Marstaller (1984a). Begleiter: Brachydontium trichodes, Scapania nemorea, Protonema von Rhizomnium punctatum, Dicranella heteromalla, Seligeria recurvata, in höheren Lagen außerdem Marsupella sprucei. Hinweise zur Ökologie: Caspari (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Im Hügel- und Bergland, das Verbreitungsbild wird infolge der sehr speziellen Ansprüche der Art weitgehend durch die Geologie bestimmt: NB: Im Weserbergland bis heute zerstreut, insbesondere im Solling. Sonst selten und meist verschollen. Die Typuslokalität befindet sich 3729/3 bei Braunschweig: Quelle (1902); Mönkemeyer (1903); Wehrhahn (1921); Nowak (1965). Neuere Nachweise: M. Koperski (!); M. Preussing in zahlreichen Quadranten (!); 4223/4 Steinbruch beim Bielstein S Abbecke, 11.10.1995, LM. ST: Nur uralte, geographisch ungenaue Angaben: Hampe (1873); Loeske (1903). NW: Mehrfach im Eggegebirge, sonst sehr selten: F. Koppe (1977); C. Schmidt (1992); Schmidt & Heinrichs (1999). HE: Sehr selten: 4624/1 M. Preussing (!); 5022/2 Seitental S Völkershain, 27.05.1994 (!!); 5425/3 Bibertal SW Kleinsassen, Basalt, Thyssen (1954), Neubestätigung L. Krieglsteiner, 15.09.2001 (!); 6419/1 (oder /3?) Hinterbachertal, Grimme (1936). – Falsch zitierte Ortsangabe: Grimme (1936), Schlangenhöhle liegt in SL (!). TH: Sehr selten: Meinunger (1992), die dortige Angabe 5433/3 ist zu streichen. SN: Sehr selten: Riehmer (1925); F. Müller & Reimann (1998); Baumann & Reimann (2001); F. Müller (2004). RP, SL: In den Sandgebieten des Pfälzer Waldes teilweise nicht selten, sonst sehr selten: Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Werner (1987; 1992); Hauter (1995); de Bruyn et al. (1999); Lauer (2005); A. Solga (in litt.). BW: Im Buntsandstein-Schwarzwald, Schwäbisch-Fränkischen Wald und Odenwald zerstreut, sonst sehr selten: Nebel & Philippi (2000); Reimann (in litt.). BY: Nordbayern: Walther & Molendo (1868); Familler (1911); Kükenthal (1954). Neufunde nur im südlichen Bayerischen Wald: Reimann (2005); 7348/3, LM. Südbayern: Schon Herzog & Paul (1920) bezeichnen die Art als „Leitmoos der Flyschvorberge“ am Alpenrand, hier jedenfalls auch heute viel weiter verbreitet als in der Karte angegeben, meist mit Brachydontium trichodes und Seligeria recurvata, einmal mit Marsupella sprucei (8235/3, Gestein an der Rodelbahn O vom Blomberghaus, 19.05.1998, LM); Molendo (1865); Familler (1911); R. Lübenau (!); R. Lotto (!); A. Schäfer-Verwimp (!); K. Koppe (1968) und eigene Funde.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art tritt immer nur in kleinen Beständen auf, wird aber leicht übersehen und ist an geeigneten, oft etwas anthropogen beeinflussten Stellen (Steinbrüche, Weganschnitte) pionierfreudig. Außerdem scheint sie jahrweise recht unterschiedlich aufzutreten, Caspari (2004). In RP, BW und am Alpenrand ist sie ungefährdet, in den übrigen Gebieten wegen Seltenheit gefährdet: RL R.