Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) In lockeren, kleinen Rasen auf offener, kalkreicher Erde auf Absätzen von Muschelkalk-Felsbänken an lichtreichen, trocken-warmen, südexponierten Stellen. Begleitmoose sind: Pottia lanceolata, P. bryoides, Funaria pulchella, Phascum cuspidatum, Barbula unguiculata und Bryum radiculosum. – Entosthodon curvisetus (Schwaegr.) C. Müll. Diese Art will Funck um 1825 in Nordbayern (TK 5935/1) gefunden haben, einen Abdruck der Originalveröffentlichung gibt Hertel (1995: 371): „vor etwa 11 Jahren machte ich eine botanische Exkursion in die Kulmbacher Gegend; auf dieser sammelte ich auf einem nassen Kleeacker bei Neumark ... auf Thonboden Phascum alternifolium und Gymnostomum fasciculare. Die Bögen mit beiden gesammelten Moosen kamen mir erst kürzlich wieder unter die Hände, und ich hatte die Freude, einige schöne Räschen von Gymnostomum curvisetum darunter zu bemerken, bedauerte aber zugleich, es damals übersehen zu haben, damit ich mehr hätte darnach suchen können“. Die Angabe wurde in die nachfolgende bryologische Literatur bis Düll (1994) übernommen, obwohl sie schon von Molendo als „eine Mythe“ bezeichnet wurde, vergl. Limpricht (1895). Milde (1869) schreibt: „Deutsche Exemplare habe ich nicht gesehen“. Weder in M noch in anderen Herbarien liegt Belegmaterial dazu vor. K. Müller-Hal. (1853: 135) schreibt unter Entosthodon fascicularis: „Erscheint auf trockneren Stellen nach der Bryologia Europaea mit gekrümmten Fruchtstielchen“. Vermutlich handelte es sich bei den Funck‘schen Exemplaren um ebensolche Formen. Die Angabe ist auch aus pflanzengeographischen Gründen unwahrscheinlich, die Art ist für unser Gebiet zu streichen.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde erst in jüngster Zeit im Neckartal nördlich Stuttgart an zwei Stellen entdeckt. Ausführliche Beschreibung, Fundorte und Soziologie bei Ahrens (1996) und Ahrens in Nebel & Philippi (2000): BW: 6920/2 Naher Berg NW Lauffen; 6921/1 Reut NW Talheim.