Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Der vorhergehenden Art nahe verwandt, Pflanzen mehr blass- bis hell graugrün. G. obtusum wird heute allgemein als eigenständige Art anerkannt, so bei Paton (1999) und Damsholt (2002), auch wir haben keine Bestimmungsschwierigkeiten. Früher wurden beide Arten oft nicht konsequent auseinandergehalten, so noch bei Düll in Düll & Meinunger (1989), in der dortigen Verbreitungskarte sind die Angaben vom Schwarzwald und vom Bayerischen Wald unbelegt und wohl zu streichen. Ähnlich wie G. concinnatum an schattigen, feuchten, kühlen bis kalten Standorten in Blockhalden, aber mehr in tieferen Lagen. Im Gebiet nur über Granit und Basalt. Begleiter sind: Lophozia sudetica, L. ventricosa, L. excisa, Marsupella sparsifolia (nicht sprucei!), Anastrophyllum minutum, A. saxicola, Andreaea rupestris, Racomitrium lanuginosum, R. heterostichum. Soziologische Aufnahmen: Marstaller (1986; 1991a); Drehwald & Preising (1991).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in Mitteldeutschland auf natürlichen, offenen Blockstandorten. NB, ST: Im Oberharz, vor allem im Brockengebiet, hier weiter verbreitet als Gymnomitrium concinnatum: Loeske (1903); Zschacke (1908); Marstaller (1991a); 4229/3 Odertal, am Osthang des Rehberges, 20.08.2000, M. Preussing (in litt.); 4229/2 Hirschhörner am Königsberg, 08.07.1994 (!!). HE: 4725/3 Basaltblockhalden am Meißner, altbekannte Fundstelle, u. a. Köhler (1925; 1936), bis heute reichlich; 5425/3 an der Milseburg, u. a. Thyssen (1954); 5425/4 Schafstein, u. a. F. & K. Koppe (1969 !). TH: 5226/4 Basaltblockhalde am Nordhang des Baier, Marstaller (1986); 5426/2 Schnitzerberg NO Frankenheim, kleine Basaltblockhalde, 04.09.1999, F. Müller (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Gymnomitrium obtusum hat sich an allen Fundstellen unverändert und teilweise in größeren Beständen bis in die heutige Zeit erhalten. Fast alle Vorkommen liegen heute in Naturschutzgebieten. Es ist streng darauf zu achten, dass die Gebiete nicht betreten und die Bestände nicht besammelt werden. Wenn dies gewährleistet wird, dürfte der Erhalt der Art für die absehbare Zukunft gesichert sein: RL R.