Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Sehr kleine, meist nur wenige Millimeter große, grüne Pflanzen, die einzeln oder in lockeren Rasen auf Gestein wachsen. Regelmäßig mit braunen, mehrzelligen, mohrrübenförmigen Brutkörpern, die an den Rhizoiden gebildet werden. Sporogone finden sich an ausreichend feuchten Stellen öfter. Die Art wurde bis in die jüngste Vergangenheit mehrfach mit Gymnostomum viridulum verwechselt, die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten sind bei Ahrens (1993) dargestellt. An basenreichen, frischen bis feuchten Gesteinen, besonders auf neutralem Sandstein, Keupersandstein und Molassesandstein, auch an senkrechten Lößwänden. Oft an Sekundärstandorten: Mörtelfugen feuchter Mauern, Ziegelsteine und alte Steinbrüche. Gesicherte soziologische Angaben bei Ahrens (1992); dagegen beziehen sich mehrere Angaben des „Gyroweisietum tenuis“ bei Marstaller auf Gymnostomum viridulum, vergl. Marstaller (1995).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im süd- und mitteldeutschen Hügelland. Ursprüngliche Vorkommen an meist senkrechten Felsflächen in luftfeuchten Tallagen. Die meisten Fundstellen befinden sich jedoch an Sekundärstandorten, an solchen Stellen geht die Art auch vereinzelt ins norddeutsche Flachland: Norddeutschland: Die Art tritt hier öfter in Gärtnereien, Parkanlagen und Botanischen Gärten auf, solche Angaben wurden nicht in die Karte übernommen. Vorkommen an anderen Stellen sind sehr selten: SH: Frahm & Walsemann (1973); MV: Limpricht (1890); NE: Koperski (1986; 1989a); BB: K. Koppe (1941). Mittel- und Süddeutschland: NB: Teilweise verbreitet: Quelle (1902); Philippi (1963); Gläser (1994); zahlreiche Angaben M. Preussing. ST: Selten: Loeske (1903); Zschacke (1904); Röll (1915); 4132/4 Steinholz N Quedlinburg (!!); 4433/3 SW Morungen (!!). NW: Nur wenige Nachweise: Düll (1980; 1995); C. Schmidt (1994; 1996); Lindlar (1997); U. Abts (in litt.). HE: Grimme (1936); J. Futschig (Belege in FR !); G. Schwab (in litt.); M. Preussing; E. Baier; P. Erzberger; (!!). TH: In einigen Buntsandstein- und Zechsteingebieten zerstreut, sonst selten: Röll (1915); Meinunger (1992); zahlreiche Nachweise im Eichsfeld M. Preussing (!). SN: Natürliche Vorkommen im Elbsandsteingebirge, sonst nur sekundär: Riehmer (1925); Borsdorf & Siegel (1988); F. Müller (1996; 2004); F. Müller & Rätzel (1999); F Müller & Reimann (2002); Biedermann (2000). RP, SL: Vor allem in Sandsteingebieten, sonst seltener: Werner (1992); Hauter (1995); Düll (1995); Bruyn et al. (1999); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Zusammenfassende Darstellung bei Nebel & Philippi (2000). BY: Im Norden zerstreut auf Sandstein, Keuper und Jura, im Süden vor allem in kleinen Tälern („Tobeln“) des Alpenvorlandes: Familler (1911); A. Huber (1995); zahlreiche unveröffentlichte Meldungen: E. Hertel, B. Kaiser; K. v. d. Dunk; M. Reimann; R. Lotto; R. Lübenau; E. Walsemann; M. Lüth; W. v. Brackel; (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Bestände an naturnahen Standorten sind selten und sollten geschont werden: RL 3. Die zahlreichen, kleinen Vorkommen an Sekundärstandorten sind nicht besonders schutzwürdig.