Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die fast immer sterile Art ist im Gelände Bryum bicolor und B. kunzei sehr ähnlich, zur Unterscheidung siehe Anmerkungen und Schlüssel bei B. bicolor agg. Auch gegen grüne Jugendformen von B. alpinum, die in der Literatur bisweilen als Bryum rivulare Arnell bezeichnet wurden, kann es Abgrenzungsschwierigkeiten geben, vergl. Whitehouse (1963). Sporogone fanden wir im Gebiet nur einmal: 5635/1 im Frankenwald. Auf neutralen Gesteinen, besonders Basalt, Diabas, Vulkanit, auch auf Kalkgestein, wenn dieses oberflächlich entkalkt ist. In Felsgrusfluren, auf Humus oder Feinerde in Felsspalten, auf Steinbruchsohlen, an Weg- und Straßenrändern auf Kies- und Schotterböden, selbst auf Asphalt. Die Wuchsorte müssen wenigstens zeitweilig überrieselt oder feucht bis nass sein. Caspari (2004) gibt die Art im Nahebergland aus dem Ceratodonto-Polytrichion an, aus den übrigen Gebieten liegen keine soziologischen Angaben vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Mittelgebirgen, hier zerstreut bis selten, und in den Alpen, dort teilweise verbreitet. In die Karte wurden nur von uns geprüfte Belege und Angaben von zuverlässigen Beobachtern übernommen, unsichere Literaturangaben bleiben unberücksichtigt. Sie ist entsprechend in manchen Gegenden unvollständig, doch dürfte sich auch bei mehr Beobachtungsmaterial das erkennbare Areal nicht mehr wesentlich verändern: NB: Harz: 4028/3 Schieferbrüche bei Goslar, Loeske (1903, JE !); 4227/2 Osterode-Clausthal, auf Schiefer, Quelle, JE (!), Loeske (1905). Wohl an weiteren Stellen, insbesondere in den Diabasgebieten, zu erwarten. NW: Sichere Belege lagen uns nur aus dem Hochsauerland vor, alle leg. Winter in JE: 4617/3 Bruchhauser Steine; 4716/2 Ramsbeck, 4717/1 Siedlungshausen. – Sonstige Angaben bei F. Koppe (1977) und Düll (1980) sind überprüfungsbedürftig und wurden nicht übernommen. HE: Fast ausschließ-lich in Basalt- und Diabasgebieten, hier zerstreut: Geheeb (1872); Roth (1905); Grimme (1936); J. Futschig (FR); 4820/4 Helenental bei Bad Wildungen, 16.09.1956, J. Futschig, comm. R. Düll (!). TH: Sichere Belege: 5231/3 Totenstein W Elgersburg, 23.09.1977, LM; 5431/1 S Obergabel, nördliches Ende der Talsperre, Rand einer Asphaltstraße, 14.08.2002, LM; 5535/4 Waldweg NW Schlegel, 02.12.2000 (!!); 5629/2 Großer Gleichberg, südlicher Basaltsteinbruch, 25.03.2003, LM; 5633/3 Bürgleß N Lindenberg, 04.05.1973, LM. SN: Riehmer (1926); Belege JE (!); 5142/3 Pechgrabental bei Hohenstein-Ernstthal, Serpentinsteinbruch, 27.08.1995, F. Müller (!); 5150/14 Rosenthal, Schotter am Straßenrand, 02.10.1994, F. Müller (!); 5248/2 Basaltsteinbruch am Geising, F. Müller (!); 5345/14+23 Serpentinhalden bei Ansprung und Zöblitz, 20.08.2002, S. Biedermann (!); F. Müller (2004). RP, SL: Hauptverbreitung im Nahehügelland, Caspari (2004), sonst selten: Caspari et al. (2000); Lauer (2005); 5703/4 Richelsberg NO Bleialf, Abraumhalden, 26.03.1999, R. Düll (!). BW: Zerstreut im Schwarzwald: Nebel & Philippi (2001); M. Koperski (!); 7514/4 Waldweg im Klausenbachtal N Schönwald, 31.08.1999, LM; 7715/2 Wegrand SO Halbmeil im Kinzigtal, 22.08.1999, LM. BY: Nordbayern: Familler (1911); K. Offner (!); M. Reimann (!); 5634/2 geschotterter Wanderweg O Teuschnitz, 07.09.2002, WS; 5635/1 Waldweg NW Hermersgrün, Diabas, hier mit Sporogonen (!), 25.09.1993 (!!); 5635/2 Asphaltstraße zum Wald N Carlsgrün, 14.08.2002, WS; 5734/1 über der Zeyernwand bei Zeyern, Muschelkalk, 04.02.2002 (!!); 6440/4 Straßengraben 2 km O Wildstein, 21.08.1997, LM; 6539/1 Waldweg oberhalb Stelzlmühle, 18.08.1997, WS; 6944/4 N von Schöneck, 14.06.1994 (!!). Alpen: Verbreitet, besonders im Allgäu, viel häufiger als in der Karte angegeben. Zahlreiche eigene Funde; weitere Nachweise in den Arbeiten von: R. Lübenau (!); R. Lotto (!); W. Braun (!); Familler (1913); Herzog & Paul. (1920); Paul & v. Schoenau (1925).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen ist nichts bekannt. Zumindest in den Alpen ist die Art verbreitet und ungefährdet. In den übrigen Gebieten ist sie auf geeignete Gesteinsunterlagen angewiesen, kommt aber oft an Sekundärstandorten vor und dürfte nur wenig gefährdet sein: RL 3.