Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Parözische, kleine bis mittelgroße, grüne bis braungrüne, an alpinen Standorten auch schwarzgrüne Rasen. Die Art ist Jungermannia sphaerocarpa ähnlich, unterscheidet sich davon durch nierenförmige Blätter, größere Blattzellen mit stark verdickten Zellecken und andere Ökologie. Sie ist bei Váña (1974), Paton (1999), Damsholt (2002) und Nebel in Nebel & Philippi (2005) ausführlich beschrieben, und da die Pflanzen fast immer fertil sind, bietet ihre sichere Bestimmung heute keine größeren Probleme mehr. Auf basenreichen, neutralen bis kalkhaltigen Unterlagen an kühlfeuchten Stellen. In den Mittelgebirgen in engen, luftfeuchten Tälern und an alten Bergwerksanlagen, in den Alpen auch an freien Plätzen auf offener Erde, etwa in Schneetälchen. Begleiter sind: Scapania irrigua, S. helvetica, Leiocolea alpestris, Lophozia sudetica, L. ventricosa, Moerckia hibernica, Preissia quadrata, Gymnostomum aeruginosum, Dicranella varia. Zur Soziologie ist wenig bekannt, einige Angaben bei Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde früher meist übersehen oder verwechselt, erst in neuerer Zeit wurde sie richtig erkannt, und ihr Areal beginnt sich inzwischen klar abzuzeichnen. Hauptverbreitung in den Alpen, daneben sehr selten in einigen Mittelgebirgen, hier meist an bryologisch reichen, ständig feuchten, etwas kalkbeeinflussten Sekundärstandorten: ST: Harz: 4129/4 Ilsetal, bei den Fällen, Loeske (1903) als Aplozia nana, vergl. Váña (1974). TH: 5434/3 Schieferbruch auf dem Bocksberg S Marktgölitz, an einem nordexponierten Stollenausgang, mit Hymenostylium recurvirostrum, 1972, LM; 5434/4 mehrfach am Grenzbach und an der Rehbachhalde zwischen Lichtentanne und Steinbach an der Haide, 18.07.1997 (!!); 5534/2 Örtelsbruch bei Schmiedebach, mit Gymnostomum aeruginosum und Moerckia hibernica, Meinunger (1992). SN: 5245/13 Brückenpfeiler der Eisenbahnbrücke bei der Floßmühle S Borstendorf, quelliger Fels nahe der Flöha, mit Hymenostylium recurvirostrum, 350 m, 12.12.1997, leg. S. Biedermann, det. LM, vergl. F. Müller (2004). BW: Vereinzelt im Südschwarzwald: Nebel & Philippi (2005); 7816/3 Kienmooswald N Peterzell, Stein in schnellfließendem Bach, nur an einer Stelle, 800 m, 15.09.1998 (!!). BY: Nordbayern: 5434/3 Am Grenzbach bei Steinbach/Haide greift die Art auch etwas auf bayerisches Gebiet über (vergl. oben). – Nicht lokalisierbare Angabe: Fichtelgebirge, leg. Conrad, vergl. Váña (1974). – Zu streichen: Arber, F. & K. Koppe (1931), Belegmaterial im Herbar K. Koppe in HAL ist ein Gemisch von Nardia scalaris, Lophozia sudetica und Diplophyllum obtusifolium, rev. LM (!). – Die Art ist aber in den ostbayerischen Grenzgebirgen durchaus an weiteren Stellen zu erwarten. Alpen: Wahrscheinlich ziemlich verbreitet, die Kartierung ist sicher noch unvollständig. Ältere Literaturangaben wurden nicht berücksichtigt. Erste sichere Angabe bei Váña (1974). Inzwischen an vielen Stellen nachgewiesen: R. Lübenau (!); 8528/3 Zeiger S Nebelhorn, 25.09.1992, R. Lübenau und (!!); 8727/2 Linkerskopf, mit Lophozia sudetica, 03.09.2004, M. Reimann (!); 8331/4 Nasser Wegrand N Roßkopf S von Unternogg, 09.08.1996, LM; 8332/3 Hinteres Hörnle, O der Jagdhütte, mit Dicranella varia, 15.10.1994, R. Lotto (!); 8532/1 Hammersbacher Alpe, Wegrand, 1570 m, 15.10.1961, R. Lotto (!); 8531/4, 8532/3 und 8532/4 mehrere Belege R. Lotto und eigene Funde; 8334/2 Kochel am See, feuchte Rinne N des Benediktenwandkammes, 1700 m, 28.09.1958, R. Lotto (!); 8242/3 Rauschenberg-Gipfel S Ruhpolding, auf Latschenhumus, 09.09.1993 (!!); 8343/1 Aufstieg zur Moosalm N Ramsau, 24.08.1994 (!!); 8443/2 Hang unter der Gugelalm am Watzmann, 13.09.1989, leg. U. Beyerlein, det. LM; 8443/4 Gotzenalm, 12.08.1976, W. Braun (!); 8444/1 Krautkasergraben, 1350 m, 24.10.1989, U. Beyerlein (!); 8444/12 Hohes Brett, in einem Schneetälchen, 2300 m, 04.08.1850, Sendtner, (REG !) und 12.09.1989, U. Beyerlein (!); 8544/1 Blaue Lache, mit J. subelliptica, 1989, U. Beyerlein (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist in den Alpen weit verbreitet, wahrscheinlich teilweise häufig und ungefährdet. Sonst nur in einigen Mittelgebirgen an bryologisch reichen Stellen nachgewiesen: RL R.