Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist sehr variabel und nur sicher bestimmbar, wenn gut entwickeltes, fertiles Material vorliegt, man vergleiche die Ausführungen bei Váña (1975). Entsprechend hoch ist die Zahl der Fehlbestimmungen, und viele unbelegte Literaturangaben sind oft fragwürdig und unsicher. Diözische, mittelgroße, grüne, manchmal rötlich überlaufene Pflanzen, meist in lockeren Rasen. Auf lehmigen bis lehmigsandigen, feuchten, meist schattigen, neutralen bis schwach sauren Bodenunterlagen sowie auf bergfeuchten, basenhaltigen Sandsteinfelsen. Fehlt auf Kalk, verschwindet aber auch bei stärkerer Versauerung sofort. Begleiter sind: Cephalozia bicuspidata, Lepidozia reptans, Jungermannia gracillima, Calypogeia fissa, Blepharostoma trichophyllum, Geocalyx graveolens, Harpanthus scutatus. Gesicherte soziologische Angaben liegen kaum vor, vergl. Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Insgesamt eine seltene Art, hauptsächlich im Hügelland und unteren Bergland, doch auch hier nur in einigen Sandsteingebieten etwas häufiger. Aus dem norddeutschen Flachland sahen wir nur einen sicheren Beleg. In den Alpen vereinzelt bis zur Waldgrenze, hier liegen zwei sichere Nachweise vor. Wir konnten längst nicht alle Literaturangaben überprüfen, und manche von denen, die wir übernommen haben, bleiben fragwürdig. SH: 2428/1 Sachsenwald bei Friedrichsruh, Autobahnaushub zwischen Lindenweg und Bille, 21.12.1951, G. Mechmershausen (!). Der einzige sichere Beleg, den wir aus dem norddeutschen Flachland gesehen haben. Von den Literaturangaben in N. Jensen (1952) und Frahm & Walsemann (1973) gehört die Angabe vom Bültsee zu Jungermannia jenseniana, zu den übrigen Angaben lagen keine Belege vor, sie wurden nicht übernommen. (MV?): Doll (1975; 1982); Berg (1989), Belege lagen nicht vor. (NE?): F. Koppe (1964), die Angabe von Garlstorf gehört zu Jungermannia gracillima, rev. LM (!), die übrigen Angaben sind unbelegt. BB: Die Angabe 3347/3 Bucher Ausstich, Osterwald in Warnstorf (1903) erscheint glaubhaft und wird von Klawitter et al. (2002) anerkannt. NB: Auf Sandstein im Weserbergland, vereinzelt im Harz: Quelle (1902); Loeske (1903); Wehrhahn (1921); Nowak (1965); Philippi (1963); Gläser (1994); 4128/2 Romkerhaller Wasserfall, M. Preussing (!); 4228/1 Kamschlacken, lehmige Böschung am Ufer der Söse, 24.11.2003, M. Preussing (!); 4229/3 Odertal W Königskrug, 02.09.2003, L. Bartsch (!); 4224/1 alter Sandsteinbruch S Schleifmühle, 10.10.1995, LM; 4525/4 Tal 2 km O Groß Schneen, 16.03.1992 (!!). ST: Loeske (1903); Zschacke (1905); Nörr (1969). NW: Düll (1980); C. Schmidt (1991; 1996); P. Erzberger (!); R. Düll (!); 3917/33 Bielefeld, Johannisfriedhof, 10.06.1995, M. Grundmann (!); 4716/1 Ausgang eines Seitentales 2 km N Brabecke, 17.06.1997, LM. HE: Köhler (1925; 1936); J. Futschig (FR !); G. Schwab (in litt.). TH: Meinunger (1992); Váña (1975); 5635/1 Felsspalte am Muschwitzbach, 05.06.2002, WS; 5434/3 Bocksberg, Steinbruch, 15.01.2007, H. Grünberg (!). SN: Schade (1924; 1936; 1958); Borsdorf (1984); U. Schwarz (!); Váña (1975); M. Reimann (!); F. Müller (2004). RP, SL: Werner (1992); F. & K. Koppe (1972); R. Düll (!); Caspari (2004), Lauer (2005); 6009/2 feuchte Schieferfelsen im Tal NW Altlay, 03.04.2000, LM; 6105/4 feuchter Sandsteinfels an der Straße zwischen Kordel und Kimmlingen, 22.03.2000, LM; 6613/2 feuchte Sandsteinmauer 1 km NW Ruine Breitenstein, 27.03.1997, LM. BW: Nebel & Philippi (2005); 8113/1 Bachtal W Stohren, auf Totholz, 01.09.1998, WS. BY: Nordbayern: Familler (1917); UBT (!); REG (!); E. Hertel (!); B. Kaiser (1988; 2001); 5634/4 Seitental O Mauthaus, 4/2004 (!!); 6029/3 NW Obersteinbach, 02.05.1998, K. Offner (!!); 6633/1+2 Schwarzachschlucht, zahlreich, 29.04.1995, Exkursion bayer. Bryologen (!!); 7248/1 Bahneinschnitt N Neureichenau, 26.05.1996, LM; 7345/4 Bach S Doblmühle, Zufluss zur Donau, 10.06.1996, WS; 7447/2 Bahneinschnitt S Papiermühle und Felsen am Waldweg über der Donau, 27.05.1996, WS. Südbayern und Alpen: Familler (1917); 8526/1 „Auf dem Falken“, Nordhang, 29.05.1993 (!!); 8532/2 Tonihütte, Abstieg vom Trimlermoos, 1300 m, mit Scapania helvetica, 05.10.1960, R. Lotto (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Größere Bestände finden sich in einigen feuchten Sandsteinschluchten, so im Pfälzer Wald, in Teilen des Weserberglandes, in den sächsischen Sandsteingebieten sowie in Franken in der Schwarzachschlucht. Sonst sind die Bestände in Mittel- und Süddeutschland immer klein, die Art ist gegenüber früheren Beobachtungen zurückgegangen: RL 3. In Norddeutschland ist sie verschollen: RL 0.