Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) In ihren Hauptverbreitungsgebieten ist die Art an den charakteristischen Standorten, wo sie meist reichlich vorkommt, gut zu erkennen. Isolierte Vorkommen mit oft herabgesetzter Vitalität außerhalb der Kalkgebiete müssen jedoch sorgfältig untersucht werden, solche Pflanzen werden leicht mit Plagiochila-Arten, Chiloscyphus-Arten oder auch mit Jamesoniella autumnalis verwechselt. In lockeren, grünen bis gelbgrünen, manchmal leicht rosarot angelaufenen Rasen oder Decken auf feuchtem Kalkgestein, teilweise über Kalkmoosen. Immer an schattigen, luftfeuchten Stellen, meist in Schluchtwäldern. Begleiter sind: Ctenidium molluscum, Tortella tortuosa, Fissidens dubius, Encalypta streptocarpa, Gymnostomum aeruginosum. Orthothecium intricatum, Leiocolea alpestris, Scapania aspera, Thamnobryum alopecurum und eine Vielzahl weiterer Kalkmoose. Eine ausführliche Darstellung der Soziologie gibt Marstaller (1985a), weitere Angaben bei Neumayr (1971); Drehwald & Preising (1991); Marstaller (1990); Ahrens (1992); C. Schmidt (2004); Caspari (2004) und Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art hat eine subatlantische Verbreitungstendenz, die sich auch im Gebiet deutlich widerspiegelt. Ihre Hauptverbreitung erreicht sie in niederschlagsreicheren Gebieten des Berg- und Hügellandes, in den Alpen geht sie bis zur Waldgrenze. In den mitteldeutschen Trockengebieten und in den mainfränkischen Weinbaugebieten fehlt sie auch auf Kalk. Nur in den mittel- und süddeutschen Kalkgebieten. Fehlt im norddeutschen Flachland vollständig: NB, ST: Im Weserbergland mehrfach und teilweise reichlich. Im Westharz zerstreut auf Kalkschiefer und Diabas, ostwärts bis ins Rübeländer Kalkgebiet: F. Koppe (1944); Wehrhan (1921); Nowak (1965); W. Winterhoff (in litt.); M. Preussing (in litt.); Jurkutat (2002); Loeske (1903); Reimers (1942); Nörr (1970); Philippi (1982); Marstaller (1987a). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980; 1987); C. Schmidt (1991; 1994; 2004); Frahm (2001); Woike (1988). HE: Köhler (1925; 1936); Laubinger (1903a); G. Schwab (in litt.); J. Halfmann (in litt.); J. Futschig (FR !). TH: Hauptverbreitung in niederschlagsreichen Muschelkalkgebieten in West- und Südthüringen, besonders im Eichsfeld. Am Nordrand des Thüringer Waldes nur noch vereinzelt, in den trockeneren Gebieten um Jena fehlend: Meinunger (1992); Marstaller (1985a; 1994d; 1994g); M. Preussing (in litt.). SN: Zusammenfassende Darstellung: F. Müller (2004). RP, SL: Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Werner (1992; 2000); Düll (1980; 1995); Holz (1997); Lauer (2005). BW: Im Jura häufig, verbreitet bis zerstreut in den übrigen niederschlagsreicheren Kalkgebieten. Zusammenfassende Darstellung: Nebel & Philippi (2005). BY: Im Jura häufig. In den Alpen und im oberen Vorland verbreitet, bis zur Baumgrenze: 8443/2 Watzmann, Nordhang, 1910 m, 23.09.1987, U. Beyerlein (!). Vereinzelt in den nordbayerischen Muschelkalkgebieten in der Umgebung der Rhön. Selten im Frankenwald: 5635/3 Burgstein O Langenau, Diabas, 1990, LM; 5734/4 Kalkschiefer im Tälchen N Losau, 12.04.2001 (!!). Fichtelgebirge: 5837/3 Am Waldstein, Familler (1917).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Hauptverbreitungsgebieten, besonders in den Alpen und im Jura, ist die Art ziemlich häufig und kommt auch in größeren Beständen vor, hier ist sie ungefährdet. In den übrigen Gebieten bleibt sie auf bryologisch reiche, naturnahe Sonderstandorte beschränkt, Sekundärstellen werden fast nie besiedelt, solche Vorkommen sollten geschützt werden: RL R.