Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wird leicht mit Barbilophozia kunzeana verwechselt, zur Unterscheidung vergleiche dort. Ausführliche Beschreibung: Bisang (1991). Mittelgroße, hellgrüne, bisweilen etwas gelbbraun überlaufene Pflanzen, meist einzeln wachsend, bei günstigen Bedingungen aber manchmal auch in größeren reinen Rasen. Auf neutralen bis schwach sauren Unterlagen an halbschattigen, luftfeuchten Stellen, meist auf flachgründigen, steiniggrusigen Böden zwischen lockeren Gräsern und anderen Moosen umherkriechend. Begleiter sind: Tritomaria quinquedentata, Barbilophozia barbata, Lophozia ventricosa, Plagiochila asplenioides, Hylocomium splendens, Dicranum scoparium, Rhodobryum roseum, Rhytidiadelphus loreus, R. squarrosus, Polytrichum formosum, an höheren Pflanzen Avenella flexuosa, Vaccinium myrtillus, Oxalis acetosella. Soziologische Aufnahmen liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in einigen Mittelgebirgen und den Alpen, insgesamt eine seltene Art. Hauptverbreitung auf Schiefergestein im Harz und den thüringischfränkischen Mittelgebirgen. NB, ST: Im Harz zerstreut, vor allem auf Schiefer und Diabas, in stark sauren Gebieten im Oberharz weitgehend fehlend: Loeske (1903; 1906); Zschacke (1908); R. Schubert (!); M. Koperski (!); M. Preussing (!); K. Koppe (HAL !); U. Drehwald (in litt.); (!!). NW: F. Koppe (1977); Düll (1980); verschollen: Schmidt & Heinrichs (1999). HE: 4920/2, leg. Möhl, 1860, im Herbar Laubinger (GOET !); G. Schwab (in litt.); U. Drehwald (in litt.); Belege J. Futschig in FR (!): 4725/3 Meißner, Frau Holle-Teich; 4820/1 Staumauer des Edersees; 5425/4 Schafstein. TH: Meinunger (1992). SN: Verschollen, zusammenfassende Darstellung: F. Müller (2004). RP: Düll (1980; 1995); F. & K. Koppe (1972); K. Koppe (1940); Werner (2000); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); 6108/1 Straßenböschung zwischen Veldenz und Thalveldens, 28.03.2000, LM. BW: Verschollen, zusammenfassende Darstellung: Nebel & Philippi (2005). BY: Nordbayern: Vereinzelt in der Rhön und im Frankenwald: Familler (1917); Meinunger (1992); E. Hertel (!); J. Klawitter (!); 5734/4 Tälchen N von Losau, Knotenkalkschiefer, 12.04.2001 (!!). Sonst sehr selten: 7046/1 Rachelsee-Gebiet, 1984, leg. R. Lotto als Marsupella sphacelata, det. LM; 7244/4 Tal der Kleinen Ohe O Schöllnstein, 05.09.1994, (!!). Alpen: Zerstreut: Familler (1917); R. Düll (!); R. Lübenau (!); M. Preussing (!); W. Braun (!); Paul & v. Schoenau (1931; 1933); Schinnerl (1935); Paul (1924); v. Denckmann (!); 8433/3 Wegrand zwischen Barm- und Geroldsee, 910 m, 23.09.1962, R. Lotto (!); 8533/1 Kochelgraben W von Klais, 12.10.1968, R. Lotto; 8343/1 Moosalm N von Ramsau, 24.08.1994, WS; 8344/43 Ahornbüchsenkopf, 19.08.1994 (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Meist nur in kleinen Beständen und dann leicht zu übersehen. Die Art besiedelt zwar gerne, wie dies auch Caspari (2004) betont, anthropogen entstandene Standorte, besonders Straßen- und Bahneinschnitte, doch muss dazu gesagt werden, dass es sich dabei immer um ältere, bryologisch reiche Sekundärstandorte handelt, die durchaus störanfällig sind. Ehemals sehr reiche Vorkommen im Thüringer Schiefergebirge sind durch Stilllegung von Bahnlinien mit rasch einsetzender Sukzession inzwischen sehr stark zurückgegangen. Nur in den Alpen kann die Art als ungefährdet bezeichnet werden. In den übrigen Gebieten ist sie als gefährdet einzustufen: RL 3. In NW, SN und BW ist die Art derzeit verschollen: RL 0.