Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Dichte, gelb- bis bläulichgrüne, auffällige Polster in feuchten bis frischen, halbschattigen Spalten und Höhlungen schwermetallreicher und durch Sulfatbildung sehr saurer Gesteine. Meist um Bergwerksanlagen, aber auch sekundär an angesprengten Straßenfelsen. Kennart einer eigenen Gesellschaft Mielichhoferietum nitidae mit den Begleitern Pohlia nutans, Cephaloziella divaricta, Gymnocolea inflata, an trockeneren Stellen Coscinodon cribrosus. Soziologische Aufnahmen in: Philippi (1998); Marstaller (2002a; 2003e; 2004a; 2004e).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde erstmalig am 17.08.1938 von J. Bornmüller in einem Schieferbruch bei Lehesten in Thüringen gesammelt, doch lag die Probe 30 Jahre unerkannt in JE, bis sie von O. Fröhlich richtig bestimmt wurde, Meinunger (1972; 1992). Seither wurde sie an einigen weiteren Stellen in den Mittelgebirgen gefunden: NB: Harz: 4128/2 Rammelsberg bei Goslar, erstmalig 1982 von Ullrich gesammelt (!!). TH: 5230/4 Angesprengte Felsen des Unterrotliegenden an der Straße südlich Arlesberg, Meinunger (1972), später wieder verschwunden. Im Schiefergebirge inzwischen in mehreren Schieferbrüchen nachgewiesen: Meinunger (1992); Marstaller (2002a; 2003e; 2004a; 2004e); 5434/1 Schieferbruch am Kolditz, M. Siemsen und WS. Eigene Funde: 5434/3 Augustusbruch am Bocksberg; 5434/4 Schieferberg bei Lichtentanne; 5533/1 Schieferbruch im Langenthal NNW Hasenthal; 5533/2 kleiner Schieferbruch am Schildbach S Lichtenhain; 5534/2 in allen Schieferbrüchen um Lehesten (vergl. Abb. 96) und Schmiedebach. Tschechien, Erzgebirge: 5542/43 Pinge bei Horni Blatna, F. Müller in Biedermann (2000). In den sächsischen Bergbaugebieten bislang nicht gefunden. BW: Philippi (1998); Nebel & Philippi (2001). BY: Frankenwald: 5534/1 Schieferbruch am Trogenbach W Ludwigsstadt (!!). Bayerischer Wald: 6945/2 Höllbachgespreng, humose Gneisfelsen, spärlich, M. Reimann (2005), einziges Vorkommen im Gebiet an einem natürlichen Standort (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Schieferbrüchen um Lehesten teilweise in ausgedehnten Beständen. Alle übrigen Vorkommen sind klein. Die Art vermag frische Felsflächen zu besiedeln, verschwindet aber bei zu starker Beschattung und voranschreitender Sukzession. Zu ihrer dauerhaften Erhaltung wird langfristig in gewissen Abständen kräftige Auflichtung und Schaffung frischer Gesteinsflächen erforderlich sein. Im Gebiet wegen großer Seltenheit gefährdet: RL R.