Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, gelblich- oder bläulichgrüne, wurmförmig kriechende Pflanzen, im Gelände sofort auffällig. Die Art ist formenreich, die var. scabrifolia führt leicht zu Verwechslungen mit der folgenden Art. Auf kalkhaltigen, frischen oder feuchten Felsen, meist auf dünner Humusauflage in Spalten und Höhlungen an halbschattigen Stellen, oberhalb der Waldgrenze auch in alpinen Rasen. Begleitmoose sind: Distichium capillaceum, Scapania calcicola, S. aequiloba, Encalypta streptocarpa, Fissidens dubius, in alpinen Lagen auch F. osmundoides, Pseudoleskeella catenulata, Leiocolea alpestris und Bryum capillare. Ein sehr charakteristischer Begleiter ist außerdem die Flechte Solorina saccata. Soziologische Angaben finden sich in: Neumayr (1971); Reimers (1940); Marstaller (1987d; 2004g); Nebel & Philippi (2001).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung in den Alpen, selten im Alpenvorland und im Jura, außerdem an Sonderstandorten auf Zechsteinkalk, Gips und Diabas sowie an einer alten Burgmauer. Bemerkenswert ist außerdem ein neophytisches Vorkommen auf einer Braunkohlenkippe: HE: 4820/4 Bilstein bei Bad Wildungen, Diabas, Grimme (1936), von J. Futschig (FR !) wieder bestätigt. NB, TH: Mehrfach auf Gips am Südharzrand: Reimers (1940; 1942); Koperski (in litt.); 4429/2 am Sachsenstein noch vorhanden, Marstaller (2004g); 5335/1 auf Zechstein bei Krölpa, Meinunger (1992); 4940/1 in der Braunkohlengrube Phoenix-Ost, auf Kippen-Rohboden, 16.04.1994, K. Strumpf in Meinunger & Schröder (1996). RP: 5812/1 Mauern der Ruine Rheinfels bei St. Goar, Herpell in Geheeb (1876), seither unbestätigt. BW: Nur im schwäbischen Jura: Ahrens in Nebel & Philippi (2001). BY: Nordbayern: Nur im Jura: 7136/2 Donaudurchbruch bei Weltenburg, altbekannte Fundstelle bis heute: A. Huber (1998); 5933/3 an Felsen S Wallersberg, spärlich mit Mannia triandra, 1997, C. Schmidt (!!). Südbayern: Vereinzelt im Alpenvorland in felsigen Bachschluchten: Familler (1913); Springer (2001). Alpen: Allgemein verbreitet, aber nicht häufig, es liegen zahlreiche Angaben von allen dort tätigen Bryologen vor.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt immer, auch in den Alpen, nur in kleineren Beständen vor. Sie ist in den Alpen ungefährdet. In Bachtobeln im Alpenvorland und im Jura wächst sie an bryologisch reichen Felsen, die inzwischen meist als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind, hier ist sie als gefährdet einzustufen: RL 3. Die Vorkommen in Mitteldeutschland sind wegen großer Seltenheit gefährdet: RL R.